Freitag, 29. März 2024
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Der Energie-Mix der Zukunft: Erneuerbar, effizient und CO2-arm

80 Prozent weniger Emissionen in Europa bis 2050: Um dieses Ziel zu erreichen, soll der Verbrauch umweltschädlicher Brennstoffe wie Kohle und Öl in der EU verringert werden. Gleichzeitig soll der Anteil erneuerbarer Energien steigen und Energie effizienter genutzt werden. Das beschlossen die EU-Abgeordneten in einem Entschließungsantrag zum Energie-Fahrplan 2050.

[[image1]]Kann Europa tatsächlich bis 2050 auf rund 80 Prozent seines Energieverbrauchs verzichten? Die EU-Kommission zeigte im Energie-Fahrplan 2050, veröffentlicht Ende 2011, wie eine CO2-arme Wirtschaft 2050 aussehen könnte.

Anteil der fossilen Brennstoffe im Energie-Mix

Der Weg dahin ist nicht leicht. Fast ein Drittel der Energie, die im Jahr 2010 in der EU verbraucht wurde, kam von fossilen Brennstoffen. Öl deckte rund 35 Prozent des Gesamtverbrauchs, Gas 27 Prozent und Kohle 16 Prozent (siehe Infografik). Diese Brennstoffe bleiben auch während der Übergangsphase zu einer CO2-armen Wirtschaft Bestandteil des Energiemixes, räumte das EU-Parlament ein.

Auch Atomenergie bleibt den EU-Abgeordneten zufolge ein wichtiger Teil des europäischen Energiemixes. Für den Übergang ist auch Erdgas sehr wichtig, da es ein günstige und saubere Alternative zu deutlich umweltschädlicheren fossilen Brennstoffen wie Kohle und Öl bietet.

Öl wird in der EU auch 2050 noch verbraucht werden, doch sein Anteil am Gesamtverbrauch fällt. Vor allem für Langstreckenflüge und Luftfracht sind derzeit keine Alternativen für Kerosin absehbar.

Wie genau die Ziele des Energie-Fahrplans 2050 aber erreicht werden sollen, ist noch umstritten, sagt die griechische Berichterstatterin Niki Tzavela (EFD): „Im Moment sind wir uns noch nicht einig, mit welchen Mitteln und Maßnahmen oder welcher Politik wir unser Ziel erreichen können.“

Erneuerbare Energien sind die Zukunft

Große Bedeutung kommt dabei nicht nur erneuerbaren Energien zu, entscheidend ist auch, Energie effizienter zu verbrauchen. So fordern die EU-Abgeordneten etwa, dass mehr Gebäude renoviert werden. Damit ließe sich der Energie-Verbrauch durch Immobilien bis 2050 um 80 Prozent im vergleich zum Jahr 2010 reduzieren.

Da in einer zunehmend digitalisierten Welt Elektrizität imemr wichtiger wird, kommt auch der klimafreundlichen Stromerzeugung in einer  CO2-armen Wirtschaft erheblich größere Bedeutung zu als bisher. Dafür müssten Technologien wie etwa CO2-Abscheidung und -Speicherung aber auch Atomenergie stärker genutzt werden.

Die EU sei auf einem guten Weg, die selbstgesteckten Ziele für den Verbrauch erneuerbare Energien bis 2010 zu erreichen, sagten die EU-Abgeordneten. Erneuerbare Energien werden langfristig im Mittelpunkt der europäischen Energie-Mischung stehen, heißt es in der verabschiedeten Entschließung.

Außerdem appellierten die EU-Abgeordneten an die EU-Kommission, die Umstellung auf Bio-Treibstoff der dritten Generation, die aus Ernte-Abfällen gewonnen werden, voranzutreiben. Auch importierte Bio-Treibstoffe sollten in Zukunft nicht mehr aus Lebensmitteln gewonnen werden.

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