Der oft verwendete Stehsatz führender EU-Politiker - „Europa muss zusammen wachsen“ - wurde, nur wenige Tage vor der Inauguration Donald Trumps, endgültig ad absurdum geführt. Knapp vor der Wahl des neuen EU-Parlamentspräsidenten ist die bisherige Koalition zwischen Christ- und Sozialdemokraten, den beiden stärksten Fraktionen in Straßburg und Brüssel, auseinander gebrochen. Um ihrem Kandidaten, dem Italiener Antonio Tajani, zum Sieg zu verhelfen, hat sich die Europäische Volkspartei zur allgemeinen Überraschung mit der vom belgischen Ex-Premier Guy Verhofstadt angeführten liberalen ALDE-Fraktion verbündet. In einem nur eineinhalbseitigen Agreement (siehe unten) stilisierten sich die beiden Fraktionen zu einer „pro-europäischen Koalition“ hoch, die die Union mit Reformen aus der Krise holen möchte.
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