Freitag, 29. März 2024
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„Umgedreht“: WU(t) Wien schürt jetzt Hass auf Welthandel

Audimax der WU Wien, Teaching Center. Foto: © Creatve Commons Wikipedia/GBW.at (Ausschnitt).

 

Die ehemals renommierte Wirtschaftsuniversität (und „Hochschule für Welthandel“) ist zu einer Ausbildungsstätte marxistischer Kader verkommen. Hier wird jener Hass gegen Marktwirtschaft und Welthandel geschürt, der unsere Jugend auf die Barrikaden treibt – Stichwort „Hamburg“.

Die WU Wien ist der letzte, aber überaus schmerzliche Verlust des bürgerlichen, pluralistischen Österreich. Während nach außen hin die milden Blicke von Sozialwissenschaftler und Rektor Christoph Badelt täuschten, agierten im Hintergrund Universitätsräte wie Brigitte Jilka von der Gemeinde Wien (SPÖ), Ewald Novotny von der Nationalbank (SPÖ) und Silvia Angelo von der Arbeiterkammer (SPÖ) [1].

Dabei waren die VWL-Institute (wie das von Novotny) schon damals einseitig auf Keynes programmiert. Und auch die Soziologen träumten vom Arbeiterparadies, in dem alle arbeiteten – außer sie selber. Aber es standen ihnen viele mutige Professoren entgegen. Ihr Liberalismus entfachte in der Jugend, die ihre Schulen ohne ökonomische Bildung (dafür mit einer Wut auf „das System“) verlassen hatte, eine große Lust, das verkrustete, sozialistische Österreich herauszufordern.

Natürlich blickte man ängstlich über die Schulter, wenn man im ÖH-Shop die Werke liberaler Denker kaufte, doch gab es sie. Zumindest hier an der WU. Das ist heute bloß noch mehr Geschichte.

Attac-Hass an WU Wien

„Konzernmacht brechen!“, tönt es heute aus den Hörsälen der „WU neu“, wenn das WU-Institut für „Multi-Level Governance and Development“ das Land „von der Herrschaft des Kapitals“ befreien möchte. Die „neoliberalen, gierigen Konzerne“ wären so ziemlich an allem Unheil dieser Welt schuld, so die intensiven Forschungen. Angefangen beim Welthunger über die Unterdrückung der Roma – bis hin zu Aquaplaning oder Akne.

Attac-Bücher (wie „Konzernallmacht brechen!“) präsentiert die WU Wien hochoffiziell, und adelt die geistigen Brandstifter der Hamburg-Massenkrawalle so mit akademischen Würden.

Marxismus-Leninismus

Ganze Institute, wie etwa das der Volkswirtin Gubitzer, sind kollektiv Mitglieder in der marxistischen Kampfbewegung Attac. In den „Alternativen politischen Ökonomien“, dürfen die Jugendlichen des 21. Jahrhunderts wieder DDR-Luft schnuppern. Und bei „feministAttac“ arbeiten die WU-Aktivistinnen glücklicherweise gerade „an der Transformation bestehender patriarchaler Strukturen“[2].

WU-Lektor Schürz will Erbschaften zu 100 Prozent verstaatlichen, das wifo [3] schickt Markus Marterbauer zum Kampf gegen die Glut-Nester des Neo-Liberalismus. Und am WU-Institut „Economics of Inequality“ soll der „steigenden Ungleichheit“ Rechnung getragen werden – selbst wenn diese in Wahrheit gar nicht steigt (doch das erfährt hier niemand).

Dass hier den manipulierten Armuts- und Verteilungskennzahlen endlich kritisch auf den Zahn gefühlt würde, ist auch nicht zu befürchten. Als Institutspartner firmiert das „Who is Who“ der Abstiegsangst: Statistik Austria (SPÖ) – und selber Quell manipulativer Armuts-Darstellungen, Wifo (SPÖ) [4], Stadt Wien (SPÖ), Nationalbank (SPÖ) und Arbeiterkammer (SPÖ).

Bürgerliche Ökonomen, die Kritik am linken Mainstream wagen? – Ausgeschaltet. Nach der Emeritierung („Pensionierung“) waren sie konsequent durch lupenreine Ideologen ersetzt worden. Ausnahmslos und radikal.

WU Wien: Kampf dem Profit

Am WU-Institut für Wirtschaftspädagogik lernen angehende BWL-Lehrer, dass Profit kein Hauptziel junger Unternehmer sein kann. Und stolz prahlt Christian Felber mit seinem marxistischen Welt(un)verständnis: Bis auf Kleinfirmen und Genossenschaften will er Österreichs Industrie verstaatlichen oder an Arbeiter übertragen. Börsen und Märkte werden geschlossen, Rohstoffpreise von Politikern festgelegt. Kleinfirmen dürften zwar noch privat geführt werden – aber keinesfalls profitorientiert!

Dass sich Felbers Bücher – vorsichtig formuliert – nicht an wissenschaftliche Beweisführungen gebunden fühlen und dieser gern von steigender Armut spricht – selbst wenn diese sinkt; und dass Zahlen fundamental falsch interpretiert werden („weil Felber als Nicht-Ökonom von Deflatoren ja nichts wusste“) dürfte heute an der WU die Regel sein, nicht die Ausnahme [5].

Hitler und Lenin: Re-think Economy

Und als ob es den Kommunismus nie gegeben hätte, fordert Felber die „neuen Bürger“ auf, zuerst an das Gemeinwesen, und dann erst an sich selbst zu denken. Hätte der gelernte Tänzer und Philosoph jemals Wirtschaftsunterricht (etwa an der „alten WU“) genossen, er wüsste, dass seine Gemeinwohl-Ideologie nichts Neues ist (als das er es vorgaukelt). Sondern bloß der Marxismus der 1920er-Jahre [6].

Felbers Forderungen entsprechen – grob gesagt – Lenins „Neuer Ökonomischer Politik“, und Hitler selber ließ auf alle Reichsmark-Münzen Felbers Losung prägen: „Gemeinwohl statt Eigenwohl“ [7]. Über ein Drittel des „25-Punkte-Parteiprogrammes der NSDAP“ scheint 1924 von frühen Felber-Fans geschrieben worden zu sein; ein Sammelsurium diffuser, aggressiver Kapitalismus- und Globalisierungsfeindlicher Ausritte.

Einzig das jüdische Gesicht brauchte Hitler noch den linken Feindbildern aufzumalen – und schon „wusste“ das aufgehetzte Deutschland, dass es die jüdischen Konzerne, die jüdischen Reichen und das Finanz-Judentum wären, die sich auf Kosten der armen Menschen bereichern würden.

„Re-think“ Economy“ hat sich die „neue“ WU auf ihre roten Fahnen geheftet – aber eigentlich meint es: „Zurück-denken“ – an die dunklen Tage der Weimarer Republik.

Die Universität als Exerzierfeld

Was zur Zeit des Autors undenkbar war: das heutige Lehrpersonal scheint nur mehr ausnahmsweise über ökonomische Kenntnisse zu verfügen. Das beginnt bei Felber selber, geht über marxistische Politologen und Soziologen – und endet bei der Rektorin. Als Leiterin des WU-Institutes für „Gender & Diversity in Organizations“ ist sie übrigens der festen Meinung, der Unterschied zwischen Mann und Frau sei bloß „geschlechtsspezifischen Sozialisationen“ in der Jugend geschuldet [8]. Mann und Frau hätten prinzipiell also das idente Sexual-, Sozial- und Aggressionsverhalten?  Bloß die Kindheit hätte hier zu leichten Differenzen geführt? Das ist esoterischer Mädchen-Teenager-Kram – und spottet grundlegenden Erkenntnissen der Wissenschaft. Ja, eigentlich der gesamten Aufklärung.

Das Ziel des Uni-Umbaus ist jedenfalls gelungen: Kein Student kann das Haus heute ohne marxistische Grundschulung verlassen. Totgeschwiegen werden die 100 Millionen Toten seiner Ideologie, kein Wort wird über die 3 Milliarden Verarmten in Osteuropa verloren; oder in Indien, Vietnam, Venezuela, China.

Und kein Wort, dass es wieder einmal Marktwirtschaft und Welthandel waren, die die Opfer des Marxismus in Wohlstand und Demokratie zurückführten.


[1] Die anderen beiden Mitglieder, Stephan Koren von der früheren (SPÖ-nahen) BAWAG und Thomas Uher von der Erste Bank, hatten den Umbau widerstandslos mitgetragen.

[2] „Gender Budgeting“, Bergmann/Gubitzer/Glatzer/Klawatsch-Treitl/Neumayr, WU Wien, VWL-Institut – Abt. für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie (meint Marxismus, Anm.).

[3] Wirtschaftsforschungsinstitut.

[4]… mit deren Präsidentschaft Ex-Rektor Badelt nun belohnt worden ist?

[5] So zog Felber jahrelang mit viel zu niedrig angesetzten Wachstumsraten der Weltwirtschaft durch die Lande. Er hatte zwar die Zahlen des ILO zitiert, dabei aber nicht geahnt, dass diese mit einem Deflator „abgezinst“ worden waren.

[6] Ludwig von Mises hat Felbers Ideologie in seinem herausragenden Werk, „Die Gemeinwirtschaft“ (1922) sehr treffend in ihren marxistischen Fehlannahmen kritisiert.

[7] Bei der „Ein-Reichsmark-Münze“ stand der Leitspruch, „Gemeinnutz vor Eigennutz“, auf der Front, sonst auf der Bordüre.

[8] „Größe und Qualität schließen sich nicht aus“, Raiffeisen-Zeitung Nr. 48, 26.11.2015.

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