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Plant Frank Stronach eine Rückkehr?

Plant Frank Stronach eine Rückkehr?In den Umfragen liegt der politische Shootingstar des Jahres 2012, das Team Stronach (TS), derzeit fast schon unter der Wahrnehmungsgrenze. Der Parteigründer selbst hat sich nach der Nationalratswahl wieder in seine zweite Heimat, nach Kanada abgesetzt. Nun plötzlich heißt es aus seriösen Quellen, dass der bald 82-jährige Frank noch einmal zurückkehren könnte.

[[image1]]Fast bis zum Stichtag für die Anmeldung zur EU Wahl wartete Kathrin Nachbaur vom Team Stronach, um schließlich bekannt zu geben, dass man auf eine Kandidatur bei den Wahlen am 25. Mai verzichten werde. Und begründete dies wenig glaubwürdig damit, dass das EU-Parlament ein „zahnloser Apparat“ sei also wenig Bedeutung habe. Dass zwei Drittel der Gesetze bereits in Straßburg und nicht mehr in Wien beschlossen werden, hat sich dort offenbar noch nicht bis in die TS-Parteizentrale herum gesprochen. Schon glaubwürdiger klang da die Aussage, dass sich die Partei derzeit in einer Umbauphase befinde.

Auf Suche nach einem neuen Namen

Frank Stronach hat eine ziemlich ratlose und auch in sich uneinige politische Bewegung zurück gelassen. Das erkennt man unter anderem an Niederösterreich, wo man sich bereits umgetauft hat und nur noch „Team Niederösterreich“ nennt. An sich war ursprünglich geplant, dass man in allen Bundesländern und erst recht auf Bundesebene nach dem Rückzug des Parteigründers nur noch generell Team Österreich nennt. Leider war dieser Name bereits besetzt. Und ein neuer zugkräftiger, der gleichzeitig eine Art „Kennziffer“ ist, wurde noch nicht gefunden.

Der eigentliche Mastermind heisst Krüger

Ähnlich wie mit dem Namen geht es der Partei auch mit den politischen Inhalten. Man weiß nicht mehr recht, wofür sie steht, welche Positionen sie eigentlich vertritt. Nach außen hin ist Nachbaur heute mehr oder weniger das Gesicht der Partei. Sie gilt aber im Parlament eher als ein Fliegengewicht und hat auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit nur eine geringe Bedeutung. Als eigentliches Mastermind gilt seit dem frühen Abschied von Tillmann Fuchs der gerade 14 Tage amtierende und daher nur als Kurzzeit-Justizminister firmierende Michael Krüger, von Berufs wegen Rechtsanwalt in Linz. Auch ihn aber dürfte zuletzt die Lust, wirksame politische Strategien zu entwickeln, verlassen haben. Mit dem Effekt, dass ziemlich Funkstille herrscht und Neos-Führer Matthias Strolz Stimmen ehemaliger TS-Wähler einsammeln kann.

Zurück zu den steirischen Wurzeln

Noch einmal, so erfuhr der EU-Insider aus erster Quelle, könnte „Frankie-Boy“ – wie ihn seine Weggefährten nennen – zurück auf die politische Bühne kehren. Hat er doch im kleinen Kreis angekündigt, bei den spätestens im Herbst 2015 stattfindenden Landtagswahlen in der Steiermark antreten zu wollen. Frei nach dem Motto „back to the roots“. Einerseits, weil die Grüne Mark seine eigentliche Heimat ist, wo er im September 1932 in der Nähe von Weiz geboren wurde und daher auf ein Zeichen der Zuneigung seiner Landsleute hofft. Andererseits sind hier, bedingt durch den rigiden Reformkurs den die SPÖ-ÖVP-Landesregierung steuert, sowohl rote wie schwarze Wähler auf Distanz zu ihren angestammten Parteien gegangen. Sie glaubt Stronach mit einer Kandidatur ansprechen und somit nach Niederösterreich, Salzburg und Tirol in einen weiteren Landtag einziehen zu können. Und er hofft damit auch ein wenig von dem zurückzubekommen, was er alles nicht nur an Herzblut investiert hat, um die österreichische politische Landschaft auf zumischen.

Ganz ohne Programm wird er aber auch bei allem Frust gegenüber den Regierungsparteien sowie deren Hauptdarstellern Franz Voves und Hermann Schützenhöfer nicht reüssieren können. Und schon jetzt raten ihm seine Freunde, TV Auftritte zu meiden. Sie waren es nämlich, die letztlich den Höhenflug stoppten und einen so nicht erwarteten Sinkflug einleiteten, der zwischenzeitlich in einer Beinahe-Bruchlandung endete.

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