Freitag, 15. November 2024
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Ibiza-Gate: „Schwerer Junge“ J.H. ließ über Spezial-Auskunftei hunderte wichtige Personen vollkommen ausspionieren

Symbolbild Spionage / Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt) / Bildmontage EU-Infothek

Bereits im Bericht über die 90 Tage Zwischenbilanz hat EU-Infothek darauf hingewiesen, dass es sich beim wichtigsten Drahtzieher von Ibiza-Gate nicht nur um einen besonders eifrigen Partner eines kriminellen Ringes handelt, sondern die Spuren von J.H. über Rauschgift und Waffenhandel zur serbischen Mafia führen. Am 2.9.2019 veröffentlichte Wolfgang Fellner in der Tageszeitung Österreich den vollen Inhalt der schweren Vorstrafen von J.H. (nachdem fass-ohne-boden.at erste Hinweise dakumentierte)

J.H., vertreten durch eine Berliner Anwaltskanzlei ließ in den letzten Monaten so gut wie jedes Medium klagen, welches seinen Namen oder sein Foto veröffentlichte. Diese Medien (auch EU-Infothek) kämpfen gegen diese Klagen auch durch höhere Instanzen an, zumal einem Medium ausdrücklich erlaubt ist, den vollen Namen von Personen darzustellen, wenn es sich um solche von öffentlichem Interesse handelt. Nun, mehr öffentliches Interesses als das Ibiza-Video und damit die Verursacher und Verantwortlichen dieses Dreh-Werkes kann es wohl kaum geben.

Foto- und Namensscheu des J.H. sind sehr verständlich, wenn dessen bisheriger „beruflicher Werdegang“ beleuchtet wird.

Absolut unverständlich ist die Klagsserie jedoch, wenn man diese aus strategischer Sicht des J.H. betrachtet: Nachdem J.H. selbst am besten weiß, welches Vorleben er aufzuweisen hat, würde ein „Normalo“ eher um jedes Gericht und jedes Medium einen großen Bogen machen. J.H. aber, offensichtlich sehr eigenartig von seinen Rechtsanwälten beraten, legt sich mit der Elite von investigativen Journalisten aus einem Dutzend deutschsprachiger Medien an. Das ist nicht wirklich eine gute Idee für J.H.

J.H. ließ ab Anfang 2018 bis Frühjahr 2019 systematisch, Woche für Woche, 10 bis 15 namhafte Persönlichkeiten bis ins letzte Detail ausspionieren

Der EU-Infothek namentlich bekannte InformantIn hat wörtlich und auch schriftlich bei EU-Infothek detailliert dargelegt, wie dieses Ausspionieren von J.H. in der Praxis erfolgte und welchem Zweck es diente.

J.H. hatte Zugang zu einem Spezialunternehmen aus der Inkassobranche bzw. damit zusammenhängenden Spezialauskunfteien (EU-Infothek sind die Namen der Auskunfteien und Inkassobüros bekannt). Die Informationen aus diesen Kanälen waren viel intensiver und tiefgreifender als jene z.B. vom Kreditschutzverband KSV oder andere bekannten Auskunfteien.

J.H. gab wöchentlich 10 bis 15 Namen über ein speziell bereitgestelltes Krypto-Telefon bekannt und interessierte sich für die Aufenthaltsorte (Haupt- und Nebenwohnsitze), Vermögensstand, Familienangehörige und nahe Freunde der jeweils genannten Personen. Er verlangte tiefgreifende und umfassende Informationen über zum Großteil sehr hochrangige Persönlichkeiten. Der InformantIn meinte zu EU-Infothek „dabei kamen die kuriosesten Fakten ans Tageslicht!“.

Gruseliges Szenario – niemand ist vor dieser Bande sicher

Als zweiter Schritt suchte J.H. ihm geeignet erscheinende Zielpersonen aus Familien/Unternehmen aus und leitete auf verschiedensten Wegen ein scheinbar zufälliges Treffen mit ihm oder einem seiner vielen HelferInnen ein.

Er oder seine Helfer schlüpften in die verschiedenartigsten Rollenspiele, um die Opfer in Sicherheit zu wiegen und zu täuschen.

Bereits beim ersten Treffen wurde alles durch Kameras und Mikrofone festgehalten, die Aufnahmen, sowohl was Bild- als auch Tonqualität betrifft, waren äußerst professionell.

J.H. verfügte selbst und durch seinen nahen Freundes- und Helferkreis über eine Datei von etwa 350 sehr gut aussehenden zumeist osteuropäischen Frauen aus Russland, Weißrussland, der Ukraine, Dagestan und der Slowakei. Einigen wenigen von ihnen merkte man an, dass sie aus der Umgebung einer Rotlichtszene kamen, so der InformantIn zu EU-Infothek. Die meisten hatten allerdings ein sehr vornehmes Benehmen, sprachen mehrere Sprachen und hatten ein elegantes, gepflegtes Äußeres und perfektes Auftreten.

Diese Damen feierten (siehe auch Artikel EU-Infothek) dann gemeinsam mit dem Freundeskreis von J.H. in verschiedensten teuren Clubs von Wien oftmals aber auch in der beeindruckenden Terrassenwohnung im obersten Stock eines Hochhauses in der Kratochwjlestraße gleich neben dem UNO Gebäude inklusive Ausblick auf ganz Wien.

Ziele der Spionage-Aktivitäten

EU-Infothek sprach mit Fachleuten zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, um zu erfahren, welche Ziele mit dem Ausspionieren von vielen hunderten namhaften Personen üblicherweise verfolgt werden. Die Ergebnisse der Spionagetätigkeit waren so genau, dass der InformantIn meinte, die Betroffenen selbst wüssten über sich und ihre Umgebung nicht viel mehr als das Ergebnis der Intensivrecherche zeigte.

Fachleute für organisierte Kriminalität sehen darin Vorbereitungsarbeiten für Rauschgifthandel und Akquisition neuer Kunden, Vorbereitung zur Erstellung von Erpressungsvideos und der sehr wahrscheinlichen Weitergaben dieser Informationen an organisierte Einbrecherbanden in Serbien oder anderen Ländern des Balkans.

EU-Infothek sind sowohl die Auskunftei / das Inkassobüro als auch die Identität der/s Informanten/Informantin bekannt. Der/die InformantIn teilte EU-Infothek mit, dass er/sie zu gegebener Zeit, wenn seine/ihre persönliche Sicherheit gewährleistet ist, zu einer Aussage gegenüber Behörden bereit sein wird.

Die Erstellung des Ibiza-Videos erfolgte durch organisierte Kriminalität mit sehr gefährlichem Hintergrund. Diese neuen Informationen lassen befürchten, dass es neben dem berühmt gewordenen Ibiza-Video mit großer Wahrscheinlichkeit viele dutzend ähnliche, bisher nicht bekannt gewordene Video-Fallen mit Erpressungspotenzial oder gelenkte Einbrüche gibt.

Die Aufklärung kann nur den Behörden obliegen.

Sollten Betroffene diese Zeilen lesen, wäre ein umgehende Kontaktaufnahme mit den zuständigen Behörden von großer Wichtigkeit.

Besonders die Süddeutsche Zeitung (SZ) und ihre beiden Chefaufdecker,  Frederik Obermaier und Bastian Obermayer, sollten ihren Lesern erklären, weshalb sie ohne Prüfung ihrer „Lieferanten“ bzw. Informanten das Video in Segmenten veröffentlichten und damit nicht nur Teilwahrheiten unter dem Mantel der berühmten Seriosität der SZ veröffentlichten, sondern sich auch bis heute weigern, die kriminellen Hintermänner und all deren Verflechtungen bekannt zu geben, sowie die Herausgabe des gesamten Videos abblocken.

Die Aufdeckungsserie der EU-Infothek – wonach es sich bei den Produzenten des Ibiza-Videos um eine schwer kriminelle Organisation handelt – lässt trotzdem die Frage offen, ob aus diesem großen „Bekanntenkreis“  des J.H. nicht auch ein Finanzier, Käufer Anstifter, also Beitragstäter, für verschiedenste kriminelle Handlungen stammt.

Auszuschließen ist auch nicht eine sorgfältig mit Hilfe des J.H. und Rechtsanwalt Dr. Mirfakhrai geplante politische Aktion zur Ausschaltung der FPÖ, des damaligen Parteichefs HC Strache und des damaligen Vizebürgermeisters Mag. Johann Gudenus.

Jetzt sind die Behörden am Zug.

4 Kommentare

  1. Mit solchen Personen macht die Süddeutsche und der Spiegel Geschäfte ? Sicherlich nicht nur diese beiden Medien ! Denn, die Vita dieses „Herrn“ sagt alles und wer sich mit so einem abgibt, ist selbst um keinen Deut besser ! Aber, die, welche zu so einem Individuum Kontakt aufnehmen oder halten, sind ja angeblich die ach so Guten ! Wer die „Guten“ sind, so wie sie sich selbst auch bezeichnen, brauche ich hier nicht näher erläutern, oder ?? Eine kleine Kostprobe, wie sich die GUTEN sehen – näher nachzulesen in – Quelle Auszug aus Wikimannia:
    „Der Gutmensch fühlt sich aufgrund eingebildeter höherer moralischer Einsichten und Lebensweise über andere Menschen erhaben. Gutmenschen halten sich für die einzig anständigen Menschen und sind sehr leicht dabei, andere Menschen, die nicht ganz ihrem moralischen und politischen Ideal entsprechen, als unmenschlich zu diffamieren. Gutmenschen sind Moralisierer, peinlich genau in jeder Äußerung und Gralshüter der Political correctness. Ihr Maß an moralischer Gutheit und politischer Korrektheit erwarten sie auch von anderen. Charakteristisch für Gutmenschen ist die Betroffenheitsmiene und die Nazikeule. Gutmenschen sind ängstlich bedacht, auf „der richtigen Seite“ zu stehen.“ Usw.

  2. Sehr geehrte Infothek. Sie lassen mich immer wieder erstaunen über ihre Recherche und sind zu (mir) wichtigen Themen die beste Plattform. So eine Arbeit würde ich mir auch vom Staat und den üblichen Medien….wäre auch schon mit etwas weniger zufrieden…wünschen.
    Mit hohem Respekt, r.a.

  3. Ich verstehe nicht das Verschweigen von Julian Hessenthaler. Wandl hat dezitiert dessen Namen voll in oe 24 ausgesprochen. Wenn, dann wäre Wandl zu klagen. Wir wissen jetzt aber alle, dass es sich bei J.H. um Hessenthaler handelt, der ein verurteiler Drogendealer und Waffenhändler ist. Wurde alles breit in oe24 diskutiert. Welches Recht hat er?? Wer schützt den? Das wäre natürlich interessant, den das zeigt dass die ihn schützen ,mitinvolviert sind.

  4. Mich würde als Wähler interessieren wer das Video in Auftrag gegeben hat! Glaube das Thema Politik ist nicht unbedingt Kernkompetenz der „Fallensteller“. Kriminelle Geschäfte, Drogen, alle Arten in Verbindung mit Sex, Waffen sind doch wesentlich leichter damit erpressbare Opfer zu finden. Eigenartig auch dass ein Video – wie alter Käse – 2 Jahre liegenbleibt, bis eine Veröffentlichung politisch passt!

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