Freitag, 29. März 2024
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Donauraum: Mehrdimensionales Wachstum

Der europäische Integrationsprozess schreitet unaufhaltsam voran. Fehler der Vergangenheit dürfen sich nicht wiederholen, gute Nachbarschaftsbeziehungen sind gefragt. Strategische Partnerschaften bieten neue Chancen für Wachstum, Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde. Es geht um Wohlstand.

[[image1]]Verkehr, Umwelt, Wohlstand und Bildung. Das sind die dominierenden Themen der  Donauraumstrategie. Investitionen in Menschen und Qualifikationen sichern die langfristige Wettbewerbsfähigkeit einer ganzen Region. Europa rückt zusammen, es geht um gute Nachbarschaft bis zum Westbalkan, dem Südkaukasus und der Schwarzmeerregion. Der gemeinsame Europäische Gedanke prägt das Ziel, strategische Partnerschaften bieten gänzlich neue Chancen und Möglichkeiten. Dabei sind einmal mehr die EU gemeinsam mit der Sozialpartnerschaft aktiv daran beteiligt, den Donauraum in eine blühende Wirtschaftsregion zu wandeln. Die Donaustrategie ist mittlerweile untrennbar mit dem prägenden Wesen von EU-Kommissar Dr. Johanes Hahn verbunden, das IDM zieht mit.

Solide Netzwerke für die Zukunft

Autoindustrie in China und IT-Spezialisten aus Indien beleben den Weltmarkt, Europa steht unter Zugzwang, um die asiatische Herausforderung zu meistern. Dazu kommen in diesen Ländern Lohnkosten, die im Prozentbereich der österreichischen Verhältnisse liegen. Seitens der US sorgt Schiefergas für eine neue Industrialisierung und Energiepreise, die weit unter den europäischen Bedingungen liegen, wobei die Umweltkomponente in diesem Fall nicht berücksichtigt wird. Es braucht regionale Kooperationen, um Perspektiven für die nächste Generation zu schaffen, so die Worte von Wirtschaftskammerpräsident Dr. Christoph Leitl am Europatag.

Innovation braucht Qualifikation

Von den strategischen Partnerschaften einmal abgesehen gelten Bildung und Qualifikation als tragende Säulen der Gesellschaft. Kooperation und Kohäsion brauchen eine Stärkung, der europäische Integrationsprozess schreitet zügig voran. Das erfordert leistungsfähige Schnittstellen zwischen Politik und Wirtschaft, Industrie und Forschung, um den Donauraum auf Trab zu bringen. Acht Länder der Union sowie sechs Nichtmitglieder an Weg in die Zukunft sind dabei, die Kräfte zu bündeln. Die  Entwicklung basiert auf Spezialisierung: Smart Development beginnt mit Bedarfsanalysen und  Machbarkeitsstudien, die Investitionen verlangen nach maximaler Effizienz. Das Schlüsselwort lautet „smart“ – es geht um Meilensteine, wobei alle Aspekte des Wachstums in Relation gesetzt werden, um den Weg in eine nachhaltige Zukunft zu beschreiten, wobei ökosoziale Aspekte im Sinne der  gegenseitigen Stärkung integriert sind.

Wissen als Kapital

Der Donauraum beheimatet 115 Millionen Menschen. Der Anteil der Studierenden liegt bei 3 %, der Bildungshunger ist enorm, die Motivation der jungen Generation beachtlich. Angesichts bedrückender Wirtschaftszahlen sind findige Köpfe auf die Idee gekommen, auch Wissen zu bilanzieren, um die regionale ebenso wie Nationale Kreditfähigkeit zu untermauern. Die Idee ist gut, denn Investoren wollen Sicherheit, Wissen und Innovation gehört dazu. Die langfristige ökonomische Stärkung ganzer Regionen sollte damit gesichert werden, lediglich das Framework der Universitäten ist gegenwärtig noch sehr unterschiedlich, die Qualitätsstandards kaum vergleichbar. Doch das dürfte sich bald ändern. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu entrümpeln und an die Anforderungen der Zeit zu adaptieren ist unumgänglich, zumal das intellektuelle Kapital der ganzen Region zugute kommt. Reformen im Schul- und Bildungssystem stehen bevor, Qualifikation ist die Basis für Qualität im beruflichen Bereich.

Lernen von den Besten

Kohäsion bis hin zur Perfektion ist das Ziel, die Konkurrenz macht mächtig Druck. Horizon 2020 ist die Chance schlechthin, Innovation kommt nicht von ungefähr. Universitäten spielen eine Schlüsselrolle in der Donauregion der Zukunft, Kompetenzzentren schaffen den erforderlichen Vorsprung. Information und Kommunikation garantieren den reibungslosen Wissenstransfer, grenzübergreifende Netzwerke garantieren gute Kontakte – die Wettbewerbsfähigkeit gewinnt zusehends an Dynamik. Synergien aus Horizon 2020 und er Kohäsionspolitik zu ziehen sollte gute Resultate hervorbringen. Unterschiedliche regionale Begebenheiten verlangen jedoch nach unterschiedlichen Instrumentarien – die passende Roadmap ist ein typischer Fall für Spezialisten.

Viele Schwachstellen im Osten

Die Harmonisierung des Frameworks ist vermutlich mit Abstrichen verbunden. Das Lohngefälle gegen Osten ist ein Problem, seit dem wirtschaftlichen Einbruch 2009 ist die Erholung nur mit ausgeprägtem Optimismus erkennbar, vereinzelt braucht`s auch Galgenhumor und ein gesundes Maß an Naivität. Speziell Serbien und Bosnien liefert bedrückende Zahlen, die Arbeitslosigkeit eskaliert. Von wegen Wachstum, viele unvollendete und teils auch erbärmlich gescheiterte Projekte lassen Investoren nur sehr zögerlich agieren, das Businessklima stimmt nachdenklich. Die Vorstellungen gehen vielfach an der Realität vorbei, die Mentalitätsfrage sorgt für weitere zumeist recht unerwartete Hindernisse.

Verwaltungskader gesucht

Das Wort Korruption will niemand hören, die Probleme sind nicht zu leugnen. Das bestätigen auch die im Osten ansässigen Unternehmen westlicher Herkunft. Die Barrieren sorgen für reichlich Frustration, Hindernisse müssen abgebaut werden. Doch genau hier sind bereits vorab Probleme erkennbar, die Mentalitätsfrage sorgt immer wieder und mit größter Zuverlässigkeit für besorgte Gesichter. Institutionelle Begebenheiten entsprechen nur in den seltensten Fällen den europäischen Standards, das Problem der Verwaltung darf nicht unterschätzt werden. Europäische Verwaltungsakademien könnten Abhilfe schaffen, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Moral und Anstand sind sichtlich an regionale Umstände gebunden, Kaderarbeit ist Aufbauarbeit.

Eines der Kernprobleme der Region sind Investoren. Diese sind ausgesprochen zurückhaltend. Spezielle Fördermodelle wie EU-Funds sollen Abhilfe ermöglichen und den Entwicklungsprozess in Bewegung bringen, doch dann folgt das nächste Problem: Entwicklungsprozesse dauern entschieden zu lang, das klappt andernorts wesentlich besser. Europa muss schneller werden!

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