Donnerstag, 28. März 2024
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Wie Religionen den Wohlstand von Nationen bestimmen

Bild © Creative Commons Pixabay (Ausschnitt)

Während buddhistische Staaten wie Nepal ökonomisch wenig weiterbekommen, treibt der Calvinismus die Schweiz zu Reichtum und Demokratie. Warum führen Techniker im Islam ein Schattendasein, während sie im protestantischen England auf´s Titel-Cover kommen? Die Antwort liegt (auch) in der Religion.

Anstatt auf ein Auto zu sparen oder sich fortzubilden, geben Hindus und Buddhisten ihr Geld lieber für das Freikaufen von Kühen beim Metzger aus, oder für das Füttern herrenloser Straßenhunde[1]. Ihr Glaube setzt das Töten von Menschen dem von Tieren gleich. Zudem könnte der kläffende Köter ja ein Mensch sein, der in seinem früheren Leben gesündigt hat und nun zur Strafe im Tierkörper vegetiert.

Buddhismus: Vermeide materielle Wünsche!

Buddhisten glauben, sie würden immer wieder geboren werden (Reinkarnation). Hat man sich wohlverhalten (durch „gutes Karma“), geschieht es in einer reichen Familie, hat man gesündigt, endet man als Straßenköter. Sündigen, also „negatives Karma“ verursachen, entsteht vor allem durch Gier[2]. Also dem Wunsch, materielle Dinge zu besitzen, Genuss- und Lebensfreude („Ich-Sucht“) zu empfinden.

Buddhismus = Kommunismus?

Alles in allem also ein schwieriges Umfeld für Konsumgüter-Hersteller. Oder für Geschäftssinn, Innovation und Wachstum. Allerdings ein hervorragender Boden für marxistischer Strömungen, welche ja die Überwindung von Wettbewerb, Ehrgeiz und Besitz predigen. Damit leider aber auch das Verharren in Armut und Diktatur bedingen.

Nicht zufälligerweise haben fast alle buddhistischen und hinduistischen Länder Asiens Erfahrungen mit allen Arten von Gemeinwohlökonomie gesammelt[3].

Hinduismus: Wenn Armut gegeben ist

Materielle Armut treibt auch Hinduisten nicht automatisch dazu, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen. Denn auch hier sieht der (dem Buddhismus verwandte) Glaube materielle Wunschlosigkeit als Lebensmotto. Viele Arme glauben, für die Untaten („schlechtes Karma“) im letzten Leben bestraft zu sein und verwenden deshalb ihre winzigen Spargroschen, um Kühe freizukaufen statt Firmen zu gründen[4].

Außerdem glauben Hinduisten an höhere göttliche Gewalt, wenn sie in arme Kasten hineingeboren werden[5]. Sich durch Mut, Risiko und Bildung (und den damit verbundenen Aufstieg) über Kastengrenzen hinwegzusetzen, bedeutet, die göttliche Ordnung in Frage zu stellen. Und wer will das schon?

Calvin: „Gott liebt Reiche!“

Der Calvinismus steht Ökonomischem hingegen grundsätzlich positiv gegenüber, unkontrollierter Staatsmacht negativ. Zinsnehmen ist erlaubt, „katholischer Müßiggang in Klöstern“ und verschlafenen Handwerksstuben verpönt. Jeder Beruf ist gleichwertig. Und wenn der Katholizismus die (brav ertragene) Armut predigt, um von Gott auserwählt zu werden, dann fordert der Calvinismus Fleiß und individuellen Erfolg.

Zwei christliche Lehren könnten unterschiedlicher nicht sein. Im schweizerischen Kanton Neuenburg in der Westschweiz wohnen Franzosen – so wie sie es („ethnisch ident“) auch jenseits der Grenze, im französischen Departement Bourgogne-Franche-Comté, tun.

Die Franzosen in der calvinistischen Schweiz erwirtschaften ein doppelt so hohes BIP wie die im benachbarten katholischen Ostfrankreich. Bei den Katholiken sind zwölf Prozent arbeitslos, bei den Calvinisten jenseits der Grenze nicht einmal die Hälfte. Dafür arbeiten die Calvinisten 30 Prozent mehr Jahresstunden und sieben (!) Jahre länger.

Gewerbefleiß ist protestantisch

Kein Wunder, dass der Calvinismus als „Religion der Marktwirtschaft“ auf benachbarte Erfinderhochburgen (wie Baden-Württemberg) ausstrahlt und über den anglikanischen Protestantismus auch Schottland und die USA beeinflusst hat. Wer sein Leben durch technisches Talent und kapitalistisches Wohlstandsstreben („Gewerbefleiß“, auch „Industria“ genannt) positiv beeinflusst, gefällt nicht nur Gott (und Bankkonto), sondern trägt auch zum Wohlstand der Gesamtnation bei. So erkannte es der schottische Ökonom Adam Smith bereits vor 250 Jahren.

Islam: Geistesleben statt Selbstverwirklichung

Keine Religion zwingt den Gläubigen schärfer in ein Verhaltenskorsett als der Islam. Die Hälfte der Bevölkerung sperrt er als Haushaltssklaven und Gebärmaschinen hinter Mauern. Bricht den weiblichen Willen durch Zwangsverheiratung, Bevormundung und Besitzlosigkeit.

Fünfmal täglich ist zu beten, dann stehen in den Fabriken (so es sie überhaupt gibt) die Bänder still. Vier Wochen lang (zu Ramadan) darf tagsüber nicht gegessen und getrunken werden – wie effektiv kann hier wohl gearbeitet werden? Egal. Denn jede menschliche Tätigkeit kennt nur ein Ziel: Allah durch ein untertäniges Leben zu gefallen und ihn zu lobpreisen.

Ohne Frauenrechte kein Wohlstand

Vergleicht man ähnlich spirituelle Naturreligionen (in Afrika schuften Frauen zwar am Feld, besitzen es aber nur ausnahmsweise), zeigt sich die Macht der Biologie. Wo man es Frauen verweigert, über die Wahl des Partners selber zu entscheiden, bleibt materieller Ehrgeiz bei Männern – und damit allgemeiner Wohlstand – überschaubar.

Bis auf die Türkei (durch ihre Nähe zu Europa) gibt es in keinem islamischen Land so etwas wie technische Patente oder private Konzerne[6]. Neben religiösen Ämtern genießt lediglich der Beruf des Mediziners noch Prestige. Das ist zwar wichtig, bringt aber keinen Wohlstand.

Welche Religion ist also die beste für ein Land? Mit der Abkehr vom christlichen Glauben schwindet jedenfalls der materielle Ehrgeiz Europas, wobei die Suche nach (materieller) Selbstverwirklichung weiter ansteigt (etwa mit exklusiven Reisen).

Und vielleicht ist die schwindende Bedeutung von Religionen ja nicht einmal schlecht, wenn man an all jenes Leid denkt, das in ihrem Namen bereits verursacht worden ist.

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[1] Beide Religionen meinen, dass das Füttern von Tieren „gutes Karma“ bringt. Also Pluspunkte bei der Wahl des nächsten Körpers nach dem Tod.

[2] Zu den drei Geistesgiften, welche „schlechtes Karma“ provozieren, gehören Gier, Hass, Verblendung.

[3] Zu den Ausnahmen zählen Thailand und Japan, dessen Shintoismus eine andere Entwicklung genommen hat.

[4] Welche findige (muslimische oder christliche) Metzger dann wieder einfangen und doch noch schlachten.

[5] Im Unterschied zum Buddhisten glauben Hinduisten an zahlreiche Götter.

[6] Ausnahmen stellen westliche Firmen dar, die ihre Patente aus steuerlicher Sicht in ihren Tochterfirmen am Persischen Golf anmelden.

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