Donnerstag, 28. März 2024
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Kluft zwischen Bürgern mit täglichem „Vollzeit-Arbeitseinsatz“ und „Freizeit- und Genieße das Leben-Vertretern“ schafft in der Bevölkerung steigende schlechte Stimmung

Bild © Carrie Z, Pixabay

Noch viel mehr als die medial und politisch viel zitierte Schere zwischen „Arm und Reich“ brodelt derzeit noch leise, aber emotional sehr deutlich in zahlreichen Gesprächskreisen vernehmbar, die steigende Unmut auf jene, welche mit Vollkasko-Mentalität alle sozialen Errungenschaften nutzen, dabei aber nur wenig – oftmals auch fast nichts – für den Erhalt und Finanzierung dieser sozialen Leistungen der Republik beitragen.

Die Ausgewogenheit zwischen diesen Lebensphilosophien ist spürbar ins Wanken geraten und hat sich deutlich zu Ungunsten der „Vollzeit-Hackler“ – vom Krankenpflegepersonal, dem Büromanagement, von Bauarbeiten ausführendem Fachpersonal bis zu Führungskräften und Freiberuflichen oder KMU-Unternehmenden – entwickelt.

Die finanziellen und auch psychologischen Auswirkungen werden wir alle – auch der Staat – immer stärker spüren und werden nicht ohne Folgen bleiben.

Die fetten Jahre sind vorbei: Wie Leistungsfeindlichkeit und Bequemlichkeit unsere Gesellschaft zerstört haben.

Wenn die Zentralheizung streikt oder das Dach dringend repariert werden muss, kann das zu einem Problem werden. Man braucht viel Zeit und Geduld. Denn Fachkräfte sind mittlerweile Mangelware. In Deutschland müssen Kunden derzeit durchschnittlich elf Wochen auf einen Handwerker warten, im Baugewerbe sogar mehrere Monate. In Österreich ist es nicht besser.

Nicht Wladimir Putin, Lieferengpässe oder die Folgen der Corona-Politik setzen unserer Wirtschaft am meisten zu, sondern der akute Fachkräftemangel. Er lähmt die Unternehmen und ist auch nicht mit einfachen Rezepten, wie sie die Politik so liebt, zu lösen. Es ist ein strukturelles, hausgemachtes Problem. 71 Prozent der Unternehmen klagen, keine geeigneten Mitarbeiter mehr zu finden. Über 270.000 Jobs können derzeit in Österreich nicht besetzt werden. Dabei geht es nicht nur um hochqualifizierte Tätigkeiten, dieser Mangel trifft alle Bereiche der Wirtschaft, auch die Gastronomie und Hotellerie. 40.000 Stellen waren im Mai in dieser Sparte Österreich offen. Auch die heimischen Installateur-Betriebe sind verzweifelt: Sie haben Aufträge, aber keine Mitarbeiter. Knapp 4000 Stellen können aktuell nicht besetzt werden.

Österreich hat in Wahrheit keinen Fachkräfte-, sondern einen Arbeitskräftemangel und ein gewaltiges Motivationsproblem: Immer weniger Menschen wollen arbeiten, müssen sie auch nicht.

Das ist für die Volkswirtschaft und den Sozialstaat zu einer Überlebensfrage geworden. Vor allem, weil die verantwortlichen Politiker, ihre unzähligen Experten und medialen Claqueure die wahren Ursachen dieser Misere konsequent verdrängen und verleugnen. Ihre Gegenmaßnahmen und Strategien sind deshalb nicht nur wirkungslos, sondern in der Regel kontraproduktiv. Die einfachste und vor allem bei linken Politikern, aber auch einigen Wirtschaftsvertretern beliebteste Lösung des Problems lautet seit Jahren stupide: mehr Migration. Dass die Massenzuwanderung aus der Dritten Welt die strukturellen Probleme Österreichs nicht lösen kann, müsste aber spätestens seit dem Jahr 2016 jedem halbwegs neutralen Beobachter klar sein.

Wir haben nämlich keinen Mangel an Menschen, sprich an potenziellen Arbeitskräften, sondern einen an qualifizierten und leistungsorientierten Personen. Zu uns strömen aber fast ausschließlich jene, die vom gut ausgebauten Sozialsystem profitieren wollen. Österreich, Deutschland und Schweden sind die Top-Destinationen für Armutsmigranten aus dem Islamgürtel und Afrika.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Während der sogenannten Flüchtlingskrise 2015/16 wanderten in nur zwei Jahren rund vier Millionen Menschen nach Deutschland und knapp 400.000 nach Österreich ein.

Trotzdem haben beide Länder rund fünf Jahre später ein gewaltiges Arbeitskräfteproblem. Dabei hätten die Zuwanderer aus Syrien, Afghanistan oder Nigeria mehr als genug Zeit gehabt, einen Beruf zu erlernen oder ein Studium abzuschließen. Das haben sie offensichtlich mehrheitlich nicht getan. Warum auch? Dafür sind sie nicht zu uns gekommen, dazu besteht in unserer woken Vollkasko-Gesellschaft keine Notwendigkeit. Massenzuwanderung aus der Dritten Welt löst unsere wirtschaftlichen und sozialen Probleme nicht, sie potenziert sie. Auch ein weiteres Patentrezept linkspopulistischer Politik verschlimmbessert die Lage: die Akademisierung der Gesellschaft.

In den 1990ern haben die OECD und andere internationale Institutionen Länder wie Deutschland und Österreich mit ihrem erfolgreichen dualen Ausbildungssystem (Lehre: Betrieb und Berufsschule) mehrfach gerügt, dass ihre Akademikerquote zu gering sei. Wer international den Anschluss nicht verlieren möchte, brauche möglichst viele Akademiker. Seither werden bei uns Hochschulabsolventen am Fließband produziert. Österreich hat so viele davon, wie nie zuvor. Doch das ist keine Frohbotschaft, sondern ein großer Mühlstein für unsere Wirtschaft. Denn wir haben die falschen Akademiker.

Im Studienjahr 2019/2020 haben 57.131 Menschen erfolgreich ein Studium in Österreich abgeschlossen. Diese durchaus beeindruckende Zahl entpuppt sich bei näherer Betrachtung als fatal für unseren Wirtschaftsstandort. Von diesen knapp 60.000 Jungakademikern, die nun auf den Arbeitsmarkt drängen, haben gerade einmal 16.000 ein sogenanntes MINT-Fach (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) studiert. Vor allem in der Damenwelt will sich kaum jemand mit Mathematik, Maschinenbau oder Ingenieurwesen abquälen. Von den über 32.000 Sttudierenden haben gerade einmal 5.000 eines der vielen MINT-Fächer studiert, hingegen  doppelt so viele ein Studium in Pädagogik, Kunst und Geisteswissenschaften abgeschlossen.

Die jungen Frauen, aber auch viele jungen Männer, studieren lieber die anspruchsloseren und weniger lernintensiven Geistes- und Sozialwissenschaften, obwohl man mit Studien wie Elektrotechnik die wesentlich besseren Karrierechancen hat. Eine Studie der Universität Wien kommt zu dem Schluss: „Mint-Studenten am erfolgreichsten – Suchen am kürzesten nach Job und erhalten höchstes Gehalt.“

Genau das ist der Kern des Fachkräfte- bzw. Arbeitskräfteproblems: In Österreich wählt mittlerweile eine Mehrheit der Menschen ihre Ausbildung und ihren Beruf nicht danach aus, was am Markt nachgefragt wird, was eine Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft braucht, sondern danach, was einem selbst am meisten Spaß macht, was der Selbstfindung und -verwirklichung dient, was möglichst bequem und wenig zeitaufwendig ist, was die Zeitgeist-Medien gerade anpreisen. Es geht vor allem um Selbstverwirklichung und Work-Life-Balance (viel Life, wenig Work).

Weil niemand freiwillig für das Wissen und die Fähigkeiten von Absolventen von Orchideenfächern Geld ausgibt, weil deren Dienste am freien Markt nicht nachgefragt werden, muss der Staat Berufsfelder schaffen, die zwar ebenfalls niemand braucht, die aber notwendig sind, um diese Menschen zu ernähren und sie in die Gesellschaft zu integrieren. Sie sind im Grunde Sozialfälle mit Hochschulabschluss in staatlichen Beschäftigungsprogrammen.

Weil sich der Staat aus eigennützigen Gründen als Auffangbecken für diese Menschen zur Verfügung stellt, die am freien Markt kaum vermittelbar sind, wählen immer mehr diesen bequemen Weg unter die Rockzipfel des Nanny-Staates, um sich nicht dem Konkurrenz- und Leistungsdruck am echten Arbeitsmarkt aussetzen zu müssen.

Viele Österreicher fragen sich nicht, was braucht die Wirtschaft, was kann ich zum Wohlstand dieser Gesellschaft beitragen, der die Grundlage für alles Weitere ist, sondern was können Staat und Gesellschaft für mich tun. Diese weit verbreitete und asoziale Anspruchshaltung hat sich aufgrund der jahrelangen Versprechungen linkspopulistischer Politiker und der Propaganda linker Medien in den (noch) wohlhabenden europäischen Ländern verfestigt.

Das betrifft nicht nur die jungen Akademiker, die lieber im staatlichen und staatsnahen Bereichen Gaga-Studien erstellen, Probleme lösen, die niemand hat und Expertisen abgeben, die niemand braucht, als in Produktionshallen, Labors oder Werkstätten zu arbeiten.

Die Einstellung, dass „der Staat“ respektive „die Gesellschaft“ dazu verpflichtet seien, für das Wohl all jener zu sorgen, die hier leben, ist eines der zentralen Probleme unserer Gesellschaft und hat unser Land, ja, die ganze EU in eine gefährliche Schieflage gebracht. Die österreichischen Staatsschulden sind mit über 300 Milliarden Euro längst außer Kontrolle geraten. Der Staat pumpt die immer neuen Schulden nicht in zukunftsrelevante Felder wie Forschung und Sicherheit, sondern in den Sozialbereich. Gleichzeitig gehen der Industrie, dem Handwerk und dem Dienstleistungssektor die Fachkräfte aus. Immer mehr Menschen drängen in den vermeintlich sicheren Hafen des Staates. Diese Aufblähung des Staatsapparates bedingt eine immer weiter fortschreitende Bürokratisierung und Regulierung des ohnehin nicht mehr freien Marktes. Die Rechnung kann nicht aufgehen, der Sozialstaat erdrosselt sich selbst.

In diesem Umverteilungssystem spielt Leistung keine Rolle mehr. Im Gegenteil. Leistungs- und Risikobereitschaft werden als schädlich, als Ausfluss „toxischer“ Männlichkeit empfunden.

Die begehrten, mit Steuergeldern finanzierten Posten im staatlichen und staatsnahen Bereich werden deshalb nach Quoten, also nach Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, politischer Haltung etc. verteilt. Bei der Postenvergabe, also der Verteilung der Steuergelder entscheiden nicht Qualifikation, Kompetenz, Können, Einsatzbereitschaft, sondern welche Position man in der woken Hierarchie hat.

Die jahrzehntelange Umverteilungspolitik und das gut ausgebaute Sozialnetz haben unser Land in eine große geschützte Werkstätte, in ein Schlaraffenland verwandelt, in der es keine Notwendigkeit mehr gibt, zu arbeiten oder einen Beruf erlernen zu müssen, der Wertschöpfung generiert.

Die jungen Generationen sind in diesem Umfeld groß geworden, kennen nichts anderes, für sie ist es selbstverständlich, dass alles bedingungslos vorhanden und  ist, unabhängig davon, ob sie selbst einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten oder nicht. Für sie besteht zwischen persönlicher Leistung und Produktivität kein kausaler Zusammenhang mehr zu ihrem und dem allgemeinen Lebensstandard. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage spielt in einem Umverteilungsstaat keine Rolle mehr, zumindest so lange, bis das System kollabiert. Der ehemalige SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern hat diese asoziale Anspruchshaltung in einen Wahlkampfslogan gegossen: „Hol dir, was dir zusteht!” Was aber steht einem Menschen zu, der sich keine Fähigkeiten angeeignet hat, die am Arbeitsmarkt nachgefragt werden, der keiner produktiven Tätigkeit nachgeht, der nichts zum allgemeinen Wohlstand des Landes beiträgt?

Der liberale US-Ökonom Thomas Sowell hat es so ausgedrückt: „What exactly is your ‚fair share‘ of what ’someone else‘ has worked for?” Immer mehr Menschen beantworten diese eigentlich rhetorische Frage mit: So viel als möglich.

Der ÖGB fordert aktuell nicht nur die 35-Stunden-Woche, sondern auch gleich die 6. Urlaubswoche für alle. Auf der deutschen Insel Sylt marschierten in den vergangenen Tagen hunderte Linksextremisten unter dem Motto „Wer hat, der gibt“ auf. Auf die Nobel-Insel kamen sie auf Kosten der Steuerzahler mit dem von der linken Ampelregierung eingeführten 9-Euro-Ticket.

Und das bedingungslose Grundeinkommen für alle fordern mittlerweile nicht nur Linke und Linksextremisten, sondern auch selbsternannte Liberale wie die Neos. Bei ihnen heißt es nur anders, nämlich „BürgerInnengeld“. In der Politik, in der kaum noch Vertreter der Wirtschaft zu finden sind, macht man sich vor allem Gedanken darüber, wie man das Geld, das man der schrumpfenden Schicht von Leistungsträgern ohne entsprechende Gegenleistung abknöpft, verteilt.

Diese Grundhaltung der Politiker und jener, die von ihnen abhängig sind – Medien, Kultur, Wissenschaft etc. –, ihre populistischen und mittelfristig unfinanzierbaren Versprechungen haben viele Menschen verdorben. Vor allem die sogenannte Generation Z, die zwischen 1995 und 2000 Geborenen, die rundumversorgt und wohl behütet in einer reichen und sicheren Gesellschaft groß geworden sind, sehen kaum noch eine Notwendigkeit, sich die Mühen einer anspruchsvollen und „anstrengenden“ Vollzeitbeschäftigung anzutun. Das bestätigen mehrere aktuelle Umfragen und Studien.

Sie sind das, was Schulen, Universitäten, Medien und linke Haltungspromis aus ihnen gemacht haben. 83 Prozent der Generation Z geben an, sie wollen sich die Zeit selbst einteilen, um nach eigenem Rhythmus arbeiten zu können. Bei der Wahl des Arbeitgebers ist ihnen die richtige Haltung des Unternehmens zu Umwelt, Diversity etc. wichtig. „Die jungen Generationen glauben heute nicht mehr daran, dass sie sich mit ihrer Erwerbsarbeit auch mittel- und langfristig finanziell absichern können. (…) Vor diesem Hintergrund kommt es zu einer massiven Veränderung der Wertewelt in Bezug auf Arbeit und Engagement“, so die Conclusio der „Global Gen Z & Millennial Survey“

Das heißt, die hohe Steuerlast in den Umverteilungsstaaten, die es jungen Menschen verunmöglicht, sich etwas aufzubauen (Hausbau, Eigentumswohnung etc.) demotiviert sie und mindert ihre Bereitschaft zu arbeiten. Ein leistungsfeindliches Umverteilungssystem senkt die Leistungsbereitschaft. Oder andersrum:  Der Sozialstaat produziert Sozialfälle.

Der Sozial- und Bildungswissenschaftler Klaus Hurrelmann attestiert dieser Generation „eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Kontaktfähigkeit.“ Er sieht die Gründe dafür in der „Überbehütung durch eine allzu fürsorgliche Erziehung.“ Diese Generation ist das Produkt des Nanny-Staates kurz vor seinem Kollaps. Sie sind mit der Gewissheit erzogen und sozialisiert worden, dass der allmächtige Staat sich um alles kümmert, unabhängig von der eigenen Lebensleistung, unabhängig von der nationalen Wirtschaftsleistung. Klimaaktivisten und Selbstverwirklicher wie Greta Thunberg zerstören die Grundlagen des Wohlstandes, in dem sie leben und auf den sie in Wahrheit auch nicht verzichten wollen. Das werden sie aber aufgrund ihres ökonomischen Analphabetismus erst begreifen, wenn es zu spät ist.

Der Sozialstaat hat den Menschen jene Fähigkeiten und die Einstellung aberzogen, die notwendig wären, um den Wohlstand unserer westlichen Welt halten und vermehren zu können, ja, die für das eigene Überleben ohne soziales Netz notwendig sind: Eigenverantwortung, Leistungs- und Risikobereitschaft, Durchhaltevermögen etc.

Der Geschäftsführer einer Hamburger Agentur, Mathias Keswani, beschreibt, wie sich dieser Wertewandel in der Berufswelt bemerkbar macht: „Die Freizeitorientierung hat bei den jungen Menschen in den letzten Jahren zugenommen“ Deren Arbeitshaltung beschreibt er so: „Ich komme mal vorbei, aber wenn mir das zu stressig wird, dann lasse ich es lieber.“

Die internationale Workmonitor-Untersuchung des Personaldienstleisters Randstad ergab, dass 40 Prozent der Generation Z lieber arbeitslos wäre als unglücklich im Job. 56 Prozent gaben an, dass sie kündigen würden, wenn der Job ihr Privatleben beeinträchtigen würde. Fast die Hälfte der Befragten würde keinen Job bei einem Unternehmen annehmen, der nicht ihren sozialen und ökologischen Ansichten entspricht, und für 53 Prozent der Post-Millennials steht der Faktor Freizeit im Zentrum ihrer Job-Anforderungen.

Sie haben es nicht anders gelernt. Man hat ihnen nie beigebracht, weder in der Schule noch auf der Uni, was die Grundlagen unseres Wohlstandes sind. Er ist einfach vorhanden. Ohne jede Bedingung. Die junge Generation wird vom überwiegend weiblichen und weit linksstehenden Lehrpersonal in diese Richtung gelenkt, die Mainstreammedien tragen das Ihrige dazu bei.

Eine Gesellschaft, in der Unternehmertum, Marktwirtschaft, Leistungsfähigkeit, Eigenverantwortung und Konkurrenz von einer Mehrheit als problematisch betrachtet werden, hat die Basis ihres Wohlstandes und ihrer globalen Konkurrenzfähigkeit längst verloren. Wer in der Privatwirtschaft oder mit einer Geschäftsidee erfolgreich ist, ist kein Vorbild oder gar ein Held, sondern ein Ausbeuter, Neoliberaler und mutmaßlicher Steuerhinterzieher. Die Leistungsempfänger verachten die Leistungsträger, trotz oder gerade weil sie von ihnen leben.

Unter solchen Rahmenbedingungen kann der Wohlstand, den die vorangegangen Generationen erwirtschaftet haben, nicht gehalten oder gar vermehrt werden.  Eine schrumpfende Zahl von Nettosteuerzahlern muss eine immer größere Zahl von Leistungsempfängern finanzieren. Ohne jede Dankbarkeit.

Zumal sich der gemeine Sozialist als mutiger Robin Hood, als Kämpfer für Gerechtigkeit sieht, der das Geld den Reichen nimmt, um es den Armen zu geben. Realistisch betrachtet sind Linke aber keine Robin Hoods, sondern die zeitgenössische Variante des Sheriffs von Nottingham und seiner Steuereintreiber. Nur noch gieriger. Deshalb gibt es bald nichts mehr zu verteilen. Wenn die Grünen endlich ihre Erbschaftsteuer durchgedrückt haben, wird es nichts mehr zu besteuern geben, denn die Vermögen der Österreicher sind dann längst der Geldentwertung und der Preissteigerung zum Opfer gefallen oder ins Ausland transferiert worden.

Aufgrund dieser exzessiven Umverteilungspolitik sind immer weniger Menschen bereit, den Großteil ihrer Lebenszeit ohne Dank und Anerkennung für andere zu opfern. Und das tun Leistungsträger in der Privatwirtschaft bei einer Steuer- und Abgabenquote von über 50 Prozent.

Geld ist schließlich Lebenszeit. Der Durchschnittsbürger muss immer mehr und länger ausschließlich für den Staatsapparat und sein wachsendes Heer an Leistungsbeziehern arbeiten. Das heißt: Nettosteuerzahler arbeiten in etwa bis Ende des Sommers ausschließlich für den Fiskus, also für die wachsende Zahl an Beamten, Asylanten, Staatskünstler, Politiker, Mindestsicherungsbezieher, NGO-Mitarbeiter etc. Erst ab Herbst dürfen sie die Früchte ihrer Arbeit selbst behalten.

Zum Vergleich: In der Österreichisch-Ungarischen Monarchie lag die Einkommenssteuer kurz vor dem Ersten Weltkrieg bei sechs Prozent! Der Unternehmer und Bestsellerautor Robert Kiyosaki („Rich Dad, poor Dad“) sagt: „Reichtum ist die Anzahl der Tage, an denen man nicht arbeiten muss, um seine monatlichen Kosten zu decken.“

In einer leistungsorientierten Gesellschaft mit niedrigen Steuersätzen arbeitet man vor allem für sich und seine Familie. In Staaten wie Österreich vor allem für andere Menschen. Trotzdem wird man als Ausbeuter und Kapitalist beschimpft. Linke stehlen den Produktiven und Fleißigen wertvolle Lebenszeit. Das ist für Leistungsträger extrem frustrierend.

Allein in diesem Jahr werden vermutlich 60.000 zusätzliche Kostgänger über die Grenzen nach Österreich kommen. Dass solche Systeme nicht dauerhaft überleben können, ist für Menschen ohne linke Scheuklappen einsichtig. Europas Politik versucht den Kollaps, der aufgrund des dramatischen Ungleichgewichtes zwischen produktiven Menschen und den Nutznießern der Umverteilung unausweichlich ist, mit Gelddrucken, Schuldenmachen etc. hinauszuzögern.

Das Ende der Fahnenstange ist aber erreicht. Was die Europäische Zentralbank mit ihrer aktuellen Entscheidung, Anleihen von Schuldenstaaten in unbegrenzter Höhe kaufen zu können, eindrucksvoll bestätigt hat. Der Euro wird bald nur noch bedrucktes Papier ohne jeden Wert sein.

Was aber, wenn es nichts mehr zu verteilen gibt. Wenn sich jene Menschen nicht mehr das holen können, von dem man ihnen gesagt hat, dass es ihnen zusteht? Dann ist es vorbei mit dem Dolce Vita auf Kosten anderer. Manchen Linken scheint das langsam zu dämmern: Die grüne, deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sorgte sich vor wenigen Tagen vor „Volksaufständen“. Zu Recht.

5 Kommentare

  1. „Der Kuchen wird nicht größer aber die Menschen, die von ihm naschen werden immer mehr“
    Immer wieder heißt es, das „reiche Österreich“! Interessieren sich genau jene um den Schuldenstand?

    Einer der ersten war M. Kocher, der gesagt hat „wir werden alle ärmer werden“.
    Dann wird sich herausstellen wie unsere Gesellschaft mit Verzicht umgehen kann.

    Sebastian Kurz wurde für seine Aussage vom 13.01.2019 — In der ORF-„Pressestunde massiv gerügt. Er sagte , er habe ein Problem … wo niemand arbeiten gehe und nur die Kinder in der Früh aufstehen, ….

    Das traurigste aber ist, dass weder in Österreich noch im benachbarten Deutschland, England Italien ja in der gesamten EU ein Umdenken beginnt und endlich wieder „Realisten“ das politische Ruder in die Hand nehmen.

  2. Vielen Dank an die Redaktion für diese klaren und wahren Worte. Denen ist nichts hinzuzufügen!

  3. Ich finde die von Ihnen aufgeworfenen Kritikpunkte, wenn auch unnötig polemisch formuliert und auf die so genannte linke zeigend (auch die ÖVP macht fleißig mit), grundsätzlich berechtigt. Die Staatsquote, die Steuerlast und die Reglementierungen sind in Österreich sicherlich über dimensioniert. Das System ist bestimmt am kippen. Auch die vom Staat immer mehr auf oktroyierte Ideologie, das einmischen in das Privatleben sowie die Unterdrückung von Menschen und Freiheitsrechten und freier Meinungsäußerung in Österreich sind bedenklich. Ebenso die irren Kosten des politischen Systems und die Auswüchse aller Parteien.

    Auf der anderen Seite loben Sie Unternehmertum und den freien Markt, ohne jedoch auf die Schattenseiten einzugehen. Auch in der Wirtschaft zählt nicht nur das Leistungsprinzip. Ältere, Leistungsfähige und Leistungsfähige und leistungsbereite Arbeitnehmer werden oft hinaus geworfen oder bekommen keinen Job mehr. Die Unternehmen beuten auch Mitarbeiter aus und bezahle nicht genug. Nur allzu oft gibt es deshalb nicht die geeigneten Kandidaten. Zum Beispiel in der Gastronomie. Steuer Betrug soll auch bei Unternehmen vollkommen. Und auch die Automatisierung lassen sie vollkommen unerwähnt. Ebenso die Sinnlosigkeit viele Angestelltentätigkeiten. Ohne Reglementierungen führt Kapitalismus zur Monopolisierung und Ausbeutung.

  4. Finde den Fehler:

    EU-Infothek:
    „Über 270.000 Jobs können derzeit in Österreich nicht besetzt werden“
    Google:
    „Ende Juni waren 298.402 Menschen arbeitslos gemeldet oder in Schulung, das sind um 61.747 weniger als im Juni 2021, teilte das Arbeitsministerium am Freitag mit.“

    Diese Sanktionen und Waffenlieferungen sind auch nicht das grüne vom Ei für unsere eigene Wirtschaft…

  5. Danke für diesen Artikel, der die Problematik nur allzu deutlich auf den Punkt bringt. – Das Erkennen des Problems ist auch nicht zwangsläufig parteipolitisch beschränkt. In Deutschland sprechen sich inzwischen sogar führende Sozialdemokraten für eine Verlängerung der Arbeitszeit aus. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-sigmar-gabriel-spricht-sich-fuer-eine-laengere-wochenarbeitszeit-aus-a-ebda6d0c-abb8-49f0-ab11-85dbdefcb2fb

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