Mittwoch, 16. Oktober 2024
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Ibiza-Gate: Drogenfahnder sind gefragt!

Symbolbild Drogenfahnder / Bild © LPD Wien

Es kommt selten oder nie vor, dass im Zuge von wirtschaftlichen oder politischen Recherchen bei den handelnden Personen der Begriff „Drogen“ von Informanten genannt wird.

Bei Ibiza Gate ist die Situation eine völlig andere: Bei fast jeder Person, welche für Ibiza Gate als Täter oder als deren Helfer bekannt ist, fällt sofort der Hinwies auf Drogen.

Aus medienrechtlichen Gründen kann EU-Infothek nicht jene Personen nennen, welche aufgrund der vorliegenden Informationen mit größter Wahrscheinlichkeit nicht nur hin und wieder, sondern seit vielen Jahren, laufend, mit Drogen in Verbindung zu bringen sind. Der Sachverhalt ist klar: Der Drogenkonsum kann auch bei noch so tiefgreifenden Recherchen nicht endgültig nachgewiesen werden, dazu braucht es die Fachleute von der Drogenfahndung.

Bei der Ibiza Affäre ist besonders auffallend, dass alle Personen, welche mit den bekannten Tätern und deren Helfern, Assistenten, Zuträgern, auch Freunden, in Berührung kommen, entweder bereits in der Vergangenheit wegen Drogendelikten verurteilt wurden, Verfahren wegen Drogendelikten laufen haben oder von Kennern der Szene entsprechend geoutet werden.

Diese konzentrierte Szene von FreundInnen des weißen Pulvers kennt sich untereinander, es sind die kleinen Dealer, die größeren Zwischenhändler und auch die bedeutenden Importeure nicht unbekannt.

Die Profis von der Drogenfahndung haben hier ein sehr interessantes Aufgabengebiet, zumal die Idee und die Durchführung von Ibiza Gate von Personen stammt, welche sich teilweise für Superman und Batman in einer Person halten.

Besonders dramatisch ist diese Erkenntnis aus demokratiepolitischer Sicht. Es ist kaum zu glauben und unfassbar, dass eine Clique von Wiener „Drogen-Freunden“ es geschafft hat, mit kriminellen Methoden eine in der Bevölkerung mit einer Mehrheit von über 60 Prozent beliebte Regierung zu stürzen und dann noch – als Nachschlag – einen anonymen Brief verfasst hat, welcher eine Hausdurchsuchung wenige Tage vor der Wahl ausgelöst hat.

Der Ibiza Akt ist nach wie vor Verschlusssache der Staatsanwaltschaft und des BKA.

Durch vertrauliche Gespräche mit Personen, welche die Ibiza Szene kennen, kann EU-Infothek mit Fug und Recht feststellen, dass sowohl die zuständigen Staatsanwaltschaften als auch die SOKO Ibiza mit großem Nachdruck an der Aufklärung des größten politischen Skandals arbeiteten. Keine Frage, nach außen hin kann der Eindruck von zögerlichen Ermittlungen entstehen, nach nunmehr aktuell vorliegenden Erkenntnissen von EU-Infothek kann von einer zögerlichen Ermittlung nicht gesprochen werden.

Wenn die profilierten österreichischen Drogenfahnder sich die handelnden Personen von Ibiza Gate genauer anschauen, werden sie nicht nur viele „alte Bekannte“ entdecken, sondern gewiss auch zur raschen, endgültigen Aufklärung beitragen.

 

Leserbrief

Wenn die der Öffentlichkeit präsentierten „2 Masterminds“ nach 5 Monaten nicht einnvernommen wurden, kann man schwerlich von Hochdruckermittlungen sprechen…?

Bitte nicht mit Dingen wie „Telefonüberwachung“ kommen, denn Profis wissen, wie man sicher kommuniziert.

Es scheint, als würden die Ermittlungen EU-I in falsche oder Nebenbahnen gelenkt…kein Wort war bislang über die Verwicklung staatlicher Institutionen zu lesen, als da wäre das BVT.

Dieses war angeblich im Ibiza-Flieger mit an Bord, kannte die Finca, hatte Kooperationen mit Julian H. und es verabsäumt, HC Strache sowohl über die sich länger anbahnende Ibiza-Falle aufzuklären, als auch über den „Maulwurf“-Leibwächter Oliver R., welcher schon 2015 Material über HCS der Staatsanwaltschaft anbot und Geld forderte (!!!) – ex lege hätte das BVT den Politiker Strache über diese Dinge aufklären/warnen müssen, steht ja so in der Aufgabenbeschreibung.

Es interessieren weniger irgendwelche „ex-jugo“-Drogennetzwerke, als vielmehr die Verwicklung staatlicher Institutionen und von Politikern, die immer noch in nun anderen hohen Ämtern sind…

 

Kommentar der Redaktion EU-Infothek:

Um Ermittlungen nicht zu gefährden, kann EU-Infothek maßgebliche, neue Rechercheergebnisse derzeit nicht veröffentlichen.

Das Thema „BVT“ wurde in den letzten Monaten ohne nennenswertes Ergebnis von mehreren Medien und Politikern ausführlich diskutiert und darüber berichtet (siehe Google).

Gute Sicherheitsfirmen unterziehen in periodischen Abständen alle Mitarbeiter einer vertieften Sicherheitskontrolle, unter gewissen Voraussetzungen können dazu auch Behörden zur Mitwirkung herangezogen werden. Im konkreten Falle des hier angesprochenen „Chauffeurs“ von H.C. Strache wurden immer wieder deutliche Warnungen an H.C. und in die FPÖ herangetragen, alle Warnungen wurden – bis zuletzt – in den Wind geschlagen.

„Ibiza-Gate“ ist noch lange nicht ausrecherchiert – die offenen Fragen werden wohl erst endgültig geklärt werden können, wenn die verantwortlichen Personen Geständnisse ablegen, eventuell während einer U-Haft. Allerdings gibt es auch Zeugen aus der nächsten Umgebung der Tatverantwortlichen, die zeitnah „auspacken“ (können).

Der Hinweis auf „uninteressante Ex-Jugo-Netzwerke“ ist sachlich nicht gerechtfertigt. Die Enthüllung der Hintermänner von „Ibiza-Gate“ erfolgte zum größten Teil durch Recherchen der EU-Infothek.

Hinweise aus politischen Kreisen oder Hinweise der Betroffenen, außer „zahlreicher Verschwörungstheorien“, sind hier nicht bekannt oder brachten die Recherchen nicht weiter. Die Aufklärung kann nur in Form einer „Pyramide“ erfolgen – der Sockel muss zuerst stehen – und das sind – zweifelsfrei – die genannten und bekannten Kreise. Allerdings waren es die Betroffenen selbst, die sich in diese Kreise – freiwillig – begeben haben und die Gefahr dieser „Kontakte“ zu keinem Zeitpunkt erkannt haben.

Die österreichischen Bürger dürfen sich von ihrer politischen Elite auch Menschenkenntnis und sorgfältigen Umfang erwarten.

Die „politische Seite“ ist auch mehrmals deutlich durch EU-Infothek beleuchtet worden:

Der Wiener Anwalt hat bereits 2017 gezielt je einem SPÖ-, einem ÖVP- und einem NEOS-Funktionär in seinen Büroräumen, auf einem schwarzen Laptop, ausgewählte Szenen des Videos vorgeführt. Dem Lobbyisten der STRABAG zeigte er besonders jene Sequenzen im Video, die mit der STRABAG zu tun hatten – mit der Frage, ob das „Haselsteiner“ nicht doch sehr interessiere…

Was die politischen Funktionäre dann im Laufe der Zeit mit diesen Informationen gemacht haben, WER die 600.000 Euro finanziert hat, wird zu klären sein.

Die Ergebnisse der Ermittlungen von STA und BKA bzw. BMI sind nicht bekannt, weil es sich um einen Verschlussakt handelt – Erkenntnisse von EU-Infothek lassen jedoch auf eine sehr rege Ermittlungstätigkeit schließen.

Sollten weitere, bisher nicht bekannte, beweisbare Informationen vorliegen, so sollten diese schnellstmöglich per Schriftsatz den Behörden bekannt gegeben werden.

Spekulationen, Verunglimpfungen nutzen wenig.

5 Kommentare

  1. Ein Artikel, der ein wenig beruhigt. Denn als Demokrat wartet man schon ungeduldig, weil man endlich eine Strafe für die Verbrecher -wer immer sie sind- erwartet.

  2. Schließe mich der Meinung von Maha an! Nur ja nichts aufdecken, bevor nicht eine – sicher unglückliche – Koalition fixiert worden ist.
    Grillparzer hätte daraus eine Österreichische Tragödie gemacht, vielleicht mit dem Titel:

    „Vizekanzler Straches Glück und Ende“

  3. ..Besonders dramatisch ist diese Erkenntnis aus demokratiepolitischer Sicht..Wieso wird da nicht mehr Druck gemacht? Wo sind da Worte unseres BP der sonst sich auch nicht scheut jeden rechten Furz an die große Glocke zu hängen! Wo ist hier der gesamte Nationalrat der sich doch nicht bieten lassen darf dass Politik mit Mafiamethoden gemacht wird! Früher war immer die Frage Cui bono von erheblicher Bedeutung! Man wird uns sicher nicht verkaufen können dass irgendein Drogengartenzwerg die Potenz hat eine Regierung zu sprengen!

  4. Wenn die der Öffentlichkeit präsentierten „2 Masterminds“ nach 5 Monaten nicht einnvernommen wurden, kann man schwerlich von Hochdruckermittlungen sprechen…?
    Bitte nicht mit Dingen wie „Telefonüberwachung“ kommen, denn Profis wissen, wie man sicher kommuniziert.
    Es scheint, als würden die Ermittlungen EU-I in falsche oder Nebenbahnen gelenkt…kein Wort war bislang über die Verwicklung staatlicher Institutionen zu lesen, als da wäre das BVT.
    Dieses war angeblich im Ibiza-Flieger mit an Bord, kannte die Finca, hatte Kooperationen mit Julian H. und es verabsäumt, HC Strache sowohl über die sich länger anbahnende Ibiza-Falle aufzuklären, als auch über den „Maulwurf“-Leibwächter Oliver R., welcher schon 2015 Material über HCS der Staatsanwaltschaft anbot und Geld forderte (!!!) – ex lege hätte das BVT den Politiker Strache über diese Dinge aufklären/warnen müssen, steht ja so in der Aufgabenbeschreibung.
    Es interessieren weniger irgendwelche „ex-jugo“-Drogennetzwerke, als vielmehr die Verwicklung staatlicher Institutionen und von Politikern, die immer noch in nun anderen hohen Ämtern sind…

    • Um Ermittlungen nicht zu gefährden, kann EU-Infothek maßgebliche, neue Rechercheergebnisse derzeit nicht veröffentlichen.

      Das Thema „BVT“ wurde in den letzten Monaten ohne nennenswertes Ergebnis von mehreren Medien und Politikern ausführlich diskutiert und darüber berichtet (siehe Google).

      Gute Sicherheitsfirmen unterziehen in periodischen Abständen alle Mitarbeiter einer vertieften Sicherheitskontrolle, unter gewissen Voraussetzungen können dazu auch Behörden zur Mitwirkung herangezogen werden. Im konkreten Falle des hier angesprochenen „Chauffeurs“ von H.C. Strache wurden immer wieder deutliche Warnungen an H.C. und in die FPÖ herangetragen, alle Warnungen wurden – bis zuletzt – in den Wind geschlagen.

      „Ibiza-Gate“ ist noch lange nicht ausrecherchiert – die offenen Fragen werden wohl erst endgültig geklärt werden können, wenn die verantwortlichen Personen Geständnisse ablegen, eventuell während einer U-Haft. Allerdings gibt es auch Zeugen aus der nächsten Umgebung der Tatverantwortlichen, die zeitnah „auspacken“ (können).

      Der Hinweis auf „uninteressante Ex-Jugo-Netzwerke“ ist sachlich nicht gerechtfertigt. Die Enthüllung der Hintermänner von „Ibiza-Gate“ erfolgte zum größten Teil durch Recherchen der EU-Infothek.

      Hinweise aus politischen Kreisen oder Hinweise der Betroffenen, außer „zahlreicher Verschwörungstheorien“, sind hier nicht bekannt oder brachten die Recherchen nicht weiter. Die Aufklärung kann nur in Form einer „Pyramide“ erfolgen – der Sockel muss zuerst stehen – und das sind – zweifelsfrei – die genannten und bekannten Kreise. Allerdings waren es die Betroffenen selbst, die sich in diese Kreise – freiwillig – begeben haben und die Gefahr dieser „Kontakte“ zu keinem Zeitpunkt erkannt haben.

      Die österreichischen Bürger dürfen sich von ihrer politischen Elite auch Menschenkenntnis und sorgfältigen Umfang erwarten.

      Die „politische Seite“ ist auch mehrmals deutlich durch EU-Infothek beleuchtet worden:

      Der Wiener Anwalt hat bereits 2017 gezielt je einem SPÖ-, einem ÖVP- und einem NEOS-Funktionär in seinen Büroräumen, auf einem schwarzen Laptop, ausgewählte Szenen des Videos vorgeführt. Dem Lobbyisten der STRABAG zeigte er besonders jene Sequenzen im Video, die mit der STRABAG zu tun hatten – mit der Frage, ob das „Haselsteiner“ nicht doch sehr interessiere…

      Was die politischen Funktionäre dann im Laufe der Zeit mit diesen Informationen gemacht haben, WER die 600.000 Euro finanziert hat, wird zu klären sein.

      Die Ergebnisse der Ermittlungen von STA und BKA bzw. BMI sind nicht bekannt, weil es sich um einen Verschlussakt handelt – Erkenntnisse von EU-Infothek lassen jedoch auf eine sehr rege Ermittlungstätigkeit schließen.

      Sollten weitere, bisher nicht bekannte, beweisbare Informationen vorliegen, so sollten diese schnellstmöglich per Schriftsatz den Behörden bekannt gegeben werden.

      Spekulationen, Verunglimpfungen nutzen wenig.

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