Freitag, 29. März 2024
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Casino-Affäre: CASAG-Spitzenmanager trafen sich jahrelang mit Glücksspiel-Unterwelt im Wiener Naschmarkt-Gasthaus „Zur Eisernen Zeit“

Casinos Austria / Bild © Wikimedia, Ralf Roletschek

Wie die KRONE am 30. September 2021 ausführlich berichtet, hatten der ehemalige CASAG-Vorstand Mag. Dietmar Hoscher und hochrangige Manager wahrhaft „Ein Erlebnis“, so wie in deren Casino-Werbung angekündigt.

Zu diesen umfangreichen Ermittlungen der WKStA und des BK ist ein nicht unwesentlicher Nebenschauplatz zu erwähnen:

Das traditionelle Gasthaus „Zur Eisernen Zeit“ am Wiener Naschmarkt beherbergte in regelmäßigen Abständen, manchmal sogar wöchentlich, eine bemerkenswerte Runde. Zumindest ein CASAG-Spitzen-Manager, auch im KRONE-Artikel erwähnt – traf sich zu regelmäßigem Umtrunk bei gepflegtem Bier und erlesenen Weinen mit den einflussreichsten Paten der Glücksspiel-Unterwelt.

Screenshots: www.zureisernenzeit.at

Angeblich fanden sich dort hin und wieder auch honorige Agentur-Chefs und Politiker der Oppositionsparteien zu einem „Informationsaustausch“ ein.

Motto der langjährig gepflegten Begegnungen: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“.

Der/die CASAG-Manager, seit ihrem Wirken nur den edlen Bereich des „Systems“ und des „geschützten Bereiches der Wirtschaft“ gewohnt, waren den rauen Gepflogenheiten der Glücksspiel-Desperados logischerweise nicht wirklich gewachsen.

Jahrelang tauschten die ungleichen Partner intensiv und regelmäßig „Erfahrungen“ aus und planten dort, bei ausreichend Stimulanz, manche giftigen Pläne gegen den wichtigsten, gemeinsamen Gegner, den großen, weltweit anerkannten Glücksspielkonzern.

Mit Erfolg für die CASAG-Gruppe, wie die international ausgeschriebenen Konzessionen um die Glücksspielkonzessionen 2009-2012, die Beendigung des „Kleinen Glücksspieles“ in Wien und die „Versandung“ der drei rechtskräftig ausgeschriebenen Casinokonzessionen beweisen.

Der „Informations-“ und der gemeinsame „Aktionsfluss“ zwischen CASAG und der Glücksspiel-Unterwelt funktionierte jahrelang ziemlich reibungslos.

Von einem aktenkundigen „Unfall“ im Jahre 2014, am 14. März etwa um 00:45 Uhr, abgesehen:

Einer aus der Teilnehmerrunde, welche auch immer wieder durch „neue“ Gesichter aufgefrischt wurde, war ein „Doppelagent“, der auch hin und wieder illegale Glücksspielbetreiber und deren Standorte bei den Behörden anzeigte.

Nach einer feucht-fröhlichen Runde in der „Eisernen Zeit“ wankte dieser plauderfreudige Herr nach Mitternacht zum Parkplatz am Naschmarkt.

Das Polizeiprotokoll spricht von einem „Unfall“, dessen Hergang niemand erklären konnte: Der Unglückliche konnte nur mehr zu Protokoll geben, dass er einen fürchterlichen Schmerz und Schlag in der Kniegegend verspürte, dann erwachte er im Krankenwagen mit beidseits zerschmetterten Knien. Der „Freund“ mehrerer illegaler Glücksspielbetreiber laborierte jahrelang an dieser schlimmen Verletzung. Ein paar Tausend Euro als „Honorar“, welches er – VOR seinem „Unfall“ – von einem Welser Betreiber illegalen Glücksspiels (Name der Redaktion bekannt) erhielt, mag für ihn nur ein winziger Trost gewesen sein.

Erst mit Start der „Casino-Affäre“ versandeten die inspirierenden, ebenfalls als historisch zu bezeichnenden Treffen, am Wiener Naschmarkt.

Das Öffnen der CASAG-Safes ist nun ein sehr wichtiges Ereignis am Wege zur endgültigen Aufklärung der „Casino-Affäre“.

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