Dienstag, 19. März 2024
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Warum Europa gezwungen ist, Bargeld zu verbieten!

Um Europas schuldensüchtige Ökonomien am Leben zu erhalten, hatten sich die Sozialpolitiker die Kreditzinsen auf 0% gesenkt. Jetzt ist selbst das noch zu teuer, und so muss man den Bürgern das Bargeld verbieten.  Endstation „Schwarzer Freitag“, 1929.

Mit immer fadenscheinigeren Ausreden wollen Europas Sozialpolitiker das Bargeld verbieten. Die einen sagen, weil 500-Euro-Scheine ohnedies nur von Schurken und Schiebern verwendet würden. Andere schwärmen, dass „digitales Zahlen“ viel moderner wäre.

Ökosozialdemokratisch finanziert

Alles vorgeschoben. In Wahrheit geht es um die Aufrechterhaltung der ökosozialdemokratischen Schuldenideologie der 1960er-Jahre: Um Wahlen zu gewinnen (und die anfangs noch lästigen Bürgerlichen von der Macht fernzuhalten), baute man den Wohlfahrtsstaat systematisch aus. Vor den Wahlen versprach man neue Geldgeschenke und senkt das Pensionsalter – nach den Wahlen nahm man dafür neue Schulden auf und erhöhte Steuern.

Weil die alten Schulden nie getilgt wurden (und man immer nur Zinsen zahlte), waren über die Jahrzehnte hinweg bedrohliche Schuldenberge zusammengekommen. Ölkrisen (wie 1973) und Schuldenkrisen (wie 2007) hatten immer wieder willkommene Anlässe (= Ausreden) geboten, um noch mehr Schulden aufzunehmen.

Der diabolische Plan

Anfang der 1990er mussten die Staaten immer tiefer in die Tasche greifen, um die steigenden Zinslasten zu finanzieren. Erste Sozialleistungen mussten gestrichen werden, soziale Unruhen waren die Folge. Denn die BRD hatte die Ruinen des DDR-Sozialismus 1989 klassisch auf Pump finanziert, die exzessiven Kreditaufnahmen hatten die Sparzinsen weltweit auf 6% explodieren lassen. In deren Sog waren auch die Kreditzinsen gestiegen, in manchen Ländern auf über 10%.

Damals verfielen die Sozialpolitiker auf die Idee, ihren „Keynesianismus“ um „monetaristische“ Elemente zu ergänzen: Und so ließen sie ihre staatlichen Zentralbanken (zuerst die US-Fed, die „Bank of England“ und die „Bank of Japan“, dann die Europäer mit der EZB) Unmengen von digitalem Geld drucken, um es zu gesenkten Zinsen an private Geschäftsbanken verscherbeln. Heute verleiht die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Geld um 0% an „Raika und Co“, zusammen mit dem Aufschlag bekommt man dort Kredite für nur 1,5%[1].

Anfangs ging der Plan noch auf. Befeuert von den Billigkrediten, kauften die Menschen ihre Shoppingcenter leer, spekulierten mit Aktien und Wohnungen. Auf Pump. Wie ihr großes Vorbild, der Staat.

Bürger ahnen Crash

Nach 20 Jahren Geldflut zieht die Masche heute aber nicht mehr. Obwohl Kredite historisch billig sind, wollen sich weder Firmen noch Haushalte weiter verschulden. Im Gegenteil, langsam ahnen sie die Geldsucht ihrer Staaten. Sie stoppen Investitionen und beginnen wieder zu sparen.

Jetzt sprechen die Sozialpolitiker Europas von „Kreditklemme“. Das Geld würde beim kleinen Mann nicht ankommen, heucheln ihre Ökonomen.

Was wiederum gelogen ist. Denn die Billigzinsen haben Kredite für Kleinwagen genauso verbilligt wie die Anleihen für Industrie- und Handelskonzerne. Das verbilligte deren Produkte.

Kreditzinsen geschenkt

Weil den Banken also kaum noch gute Finanzierungsprojekte angeboten werden (weil die Menschen aus Angst vor der EZB-Politik nicht mehr investieren) – und die Menschen immer mehr sparen (weil sie vor der EZB Angst haben), sammeln sich immer mehr Spargelder bei den Banken.

Je riskanter die EZB agiert, desto zurückhaltender werden die Bürger. Desto riskanter agiert wiederum die EZB. Die Katze beißt sich also in den Schwanz.

Das zwang die EZB 2015, mittlerweile 0,3% Strafzinsen einzuheben, wenn private Banken ihre Spareinlagen bei ihr anlegen. Wenn private Banken diese bei anderen privaten Banken anlegen, kommt sie mit 0,25% Strafzinsen davon (was sich im sogenannten 1-Monats-EURIBOR ausdrückt, der bei -0,25% liegt).

Wenn private Banken für die Spareinlagen ihrer Kunden aber Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie diese wo anders anlegen, dann können sie den Sparbuchbesitzern auch keine Zinsen zahlen.

Deflation: Zehn Biere sind genug

Das große Vorbild unserer Europapolitiker scheint „Schuldenpapst“ Japan zu sein. Mit dem Schuldenberg (von 235% am BIP) hält man dort den Weltrekord. Dabei hat der Schuldenwahn auch dort nicht zu höherem Wohlstand geführt, sondern nur zu sinkenden Preisen. Auch Deflation genannt.

Mehr als 10 Biere können auch die „besten“ Alkoholiker nicht täglich trinken – selbst wenn sie vom Staat Geld für jedes einzelne bekommen. Und auch die Menschen können nicht mehr auf Pump konsumieren als für sie gesund ist. Und so staut sich immer mehr EZB-Billiggeld bei Banken und unter Matratzen Und nimmt man die Aktien- als auch die Immobilieninflation aus der allgemeinen Inflationsrate heraus[2], haben  wir auch in Europa längst fallende Preise.

Die  Menschen ahnen die kommende Katastrophe und tauschen ihr Einkommen vermehrt in Metallmünzen (was Prägeanstalten Umsatzrekorde beschert), oder stecken es in Tresore und Schließfächer. Mit der berechtigten „Hoffnung“, dass es zum Untergang des (Papier-)Euros kommt und sie dann besser dastünden.

Staat „muss“ Bargeld geradezu verbieten

Der Geld-Stau zwingt die Sozialpolitiker Europas geradezu, Bargeld zu verbieten. An vorderster Front der linke Wirtschaftsweise (und Gewerkschafter) Peter Bofinger. Schockierend ehrlich auch der US-Ökonom Kenneth Rogoff: Verbietet man Bargeld, sind die Bürger von ihren Bankkonten abhängig. Die Staaten könnten die Bürger dann mit Strafzinsen bestrafen, wenn sie ihr Gehalt nicht ganz ausgeben, sondern Teile davon sparen würden.

Ihr Kalkül: Wenn das Sparen den Menschen erst einmal Zinsen kostet, wären diese verleitet, 100% ihrer Einkommen zu verkonsumieren. Doch eines Tages reicht auch das nicht mehr.

Zinswende oder Chaos

Denn das Grundübel liegt in der ideologischen Gensubstanz jener Sozialpolitiker, die unsere Nationalbanken regieren. Deren Ziele, für stabile Währungen zu sorgen, haben sie auf „Wachstum um jeden Preis“ umprogrammiert. Um Schuldenberge leichter finanzieren zu können. Leider gibt es unendliches Wachstum aber nicht. 

Dafür aber Lösungen. Wollen wir die drohende Finanzkrise (Stichwort „1929“) vermeiden, muss Europa (wie Schweden, Schweiz und Deutschland) Schuldenbremsen einführen.

Dann kommt der schwierigere Teil: Das schuldenbasierte Wachstum muss in ein gesundes, nachhaltiges übergeführt werden. Milliardenprojekte wie die millionenfache Ansiedelung von Muslimen müssten gestoppt werden, sie sind schlicht unfinanzierbar. Überhaupt sind die Sozialsysteme auf ein gesundes Maß zurückzuführen, das Pensionsantrittsalter auf 65 zu erhöhen.

Die Währungsunion wird solche Reformen wahrscheinlich nicht überleben, die Zweiteilung in Nord- und Süd-Euro ist wahrscheinlich unvermeidbar. Die Verringerung von Mindestsicherungen und Mindestpensionen erhöhen aber die Erwerbstätigkeit der Bevölkerung, und damit das Steueraufkommen.

Die große Wende zum Guten ist aber nur möglich, wenn die Sozialpolitiker die Endlichkeit ihres Wohlstandsmodelles auf Pump zugeben würden.

Dann würden sie aber nicht mehr gewählt werden.

Womit sich die Katze wieder in den Schwanz beißt.



[1] Eine Hausbank vor Ort „kauft“ Geld bei der staatlichen EZB in Frankfurt ein, schlägt (um die eigenen Kosten zu decken), eine  Spanne von ca. 1,5% drauf. Und kann den Kredit so um 1,5% an den Konsumenten „verkaufen“.

[2] Denn der Anstieg von Aktien- und Immobilienpreise ist vor allem den Billigzinsen geschuldet. Viele Menschen verwendeten die „1,25%-Kredite“ zum Kauf von Aktien und Wohnungen aus Spekulations- und Anlagegründen.

 

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