Freitag, 29. März 2024
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Euro oder Eier – irgendwer zahlt immer drauf

Angesichts der Euro-Krise mag das nahende Ende der konventionellen Käfighaltung vielen nebensächlich erscheinen – für 360 Mio. europäische Legehennen und ihre Halter ist das Thema aber brandheiß. Denn nach dem Auslaufen der 13-jährigen Übergangsfrist mit Jahresende wird Schätzungen zufolge noch ein Drittel der Hühner ein qualvolles Dasein in winzigen Boxen fristen. Dabei sollten sie ihre Eier, wenn schon nicht im Freiland oder am Stallboden, zumindest in artgerecht(er)en Käfigen mit Nestern und Sitzstangen, Einstreubereichen und angemessenem Platzangebot legen.

Angesichts der Euro-Krise mag das nahende Ende der konventionellen Käfighaltung vielen nebensächlich erscheinen – für 360 Mio. europäische Legehennen und ihre Halter ist das Thema aber brandheiß. Denn nach dem Auslaufen der 13-jährigen Übergangsfrist mit Jahresende wird Schätzungen zufolge noch ein Drittel der Hühner ein qualvolles Dasein in winzigen Boxen fristen. Dabei sollten sie ihre Eier, wenn schon nicht im Freiland oder am Stallboden, zumindest in artgerecht(er)en Käfigen mit Nestern und Sitzstangen, Einstreubereichen und angemessenem Platzangebot legen.

Frankreich, Italien, Spanien und Polen sehen sich aber nicht in der Lage, die Hühnerhaltung fristgerecht umzustellen. In anderen Ländern war das dagegen kein Problem. Österreich etwa rüstete schon mit Anfang 2009, Deutschland 2010 um. Voraussetzung dafür waren Investitionen der Geflügelbauern in Millionenhöhe, etwa 100 Mio. Euro in Österreich, 500 Mio. in Deutschland.

Nach den Millionen-Investitionen sehen sich die pflichtbewussten Geflügelbauern jetzt mit verzerrten Wettbewerbsbedingungen konfrontiert. Auch wenn die Eier aus veralteten Käfigen, die es ab 2012 in der EU eigentlich gar nicht mehr geben dürfte, wahrscheinlich nicht als Frischeier am Frühstückstisch landen, werden sie als billige Alternative in Fertigprodukten verarbeitet. Für den interessierten Konsumenten wird das mangels Auslobungspflicht nicht erkennbar sein, für die betroffenen Hühnerhalter aber schon. Wird nicht rasch eine EU-weite Lösung gefunden, müssen sie preislich Federn lassen.

Auch wenn der Vergleich hinken mag: Ob Eier oder Euro, ob glücklicheres Hühnchen oder überschaubares Budgetdefizit, ob moderner Käfig oder Euro-Stabilitätspakt – die, die ihre Hausaufgaben machen, sind derzeit die, die draufzahlen.

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