Mittwoch, 24. April 2024
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Bundespräsidentenwahl: Bürgerliche Mitte zerstört, Populisten als neue Volksparteien

Die ÖVP-Führung hat die Wahl des Alt-Sozialisten Van der Bellen organisiert (weil ihre Anhänger längst dort waren). Und die SPÖ-Eliten in Medien, Gymnasien und NGOs haben den Kontakt zu „ihren“ Arbeitern längst verloren. Nun übernehmen die politischen Ränder die Rolle der Großparteien.

ÖVP kaputt, Bürger „verraten“

60% der Angestellten haben „Grün“ gewählt, und fast jeder zweite Unternehmer[1]. Und das, obwohl just van der Bellen gern die Wut auf Reiche und Unternehmer schürt. Nach der Präsidentschaftswahl werden viele „Blackies“ gleich bei den Grünen bleiben, „schlimmer kann es ohnedies nicht werden.“

Einige (letzte) Konservative und Marktliberale werden zur FPÖ wechseln oder frustriert das Wählen bleiben lassen. Zum grünen Wolf im schwarzen Schafspelz werden sie nicht wieder kehren, der hat sie verraten.

Die letzte Chance vor dem Versinken in die Bedeutungslosigkeit könnte der Bundeskanzler-Posten  in einer blauschwarzen Koalition sein. Ohne Sebastian Kurz. Denn wenn er ins kanzlerfähige Alter gekommen sein wird, wird es die ÖVP so nicht mehr geben. 

 

SPÖ am Boden, Arbeiter „verraten“

In den Bundesländern sind die „Roten“ pulverisiert. Und auch im Bund gibt es sie nur mehr in Wien.  86% der Arbeiter machten am Sonntag „blau“.

Ihre Macht zieht jene „sozialistische Staatspartei“, die seit 45 Jahren ununterbrochen jede Wahl der „Alpenmonarchie“ gewinnt, nur mehr aus der Kontrolle des Medienapparates und vieler öffentlicher Posten (nicht umsonst war RTL-Boss Zeiler in die engere Wahl des SPÖ-Staatsvorsitzenden gekommen).

 

Abgehobene Eliten

Immer aggressiver fordern (linksstehende) Lehrer, Beamte, Sozialarbeiter und Medienleute Österreichs Arbeiterschaft auf, doch freudvoller (und „offener“) mit muslimischen Zuwanderern zusammenzuleben. Ohne freilich selber von solch Segnungen profitieren zu wollen.

In grünen Vorstädten bleibt man gerne unter sich, Ausländer sind hier Diplomaten oder Manager. Die Kinder gehen in Privatschulen (wo das Schulgeld Zuwandererkinder gezielt fernhält), und arbeiten dann als Gymnasiast oder Akademiker in Büros und in Behörden, wo die Wahl der Arbeitssprache noch nie Thema war.

Gänzlich anders leben Arbeiter. Sie können sich keine Privatschulen leisten. In Werkshallen, Küchen und auf Baustellen sind sie als Mitteleuropäer oftmals in der Minderheit. Und ist man über 50, warten Zuwanderer schon hungrig auf den Arbeitsplatz.

 

„FPÖ“ – die linke Heimatpartei

Arbeiter, die über die Kluft zwischen elitärer Wahrnehmung und realer Lebenssituation empört sind, werden von „ihren“ Sozialdemokraten in den Redaktionen öffentlich als „Nazis“ beschimpft. Diese Demütigungen verzeihen die Arbeiter „ihrer“ Partei nicht mehr. 

Hier setzen die freiheitlichen Strategen an. Sie positionieren sich als „Arbeiterpartei“, übernehmen gezielt „rotes Wording“ – Stichwort „TTIP“, Konzernphobie und Reichenhass  (das hat die NSDAP – mit denen die FPÖ aber nicht zu vergleichen ist – auch schon so gemacht).

Verzweifelt suchen „Kronenzeitung und Co“ (die von den Hunderten SPÖ-Millionenzahlungen kapitalistisch-herrlich leben können) nach einem Spagat zwischen „Arbeiter-Versteher“ und Parteiwerbung.

 

„Grüne“ – die Gemeinwohl-Partei

Wer heute ein Gymnasium verlässt, der hat eine Wut auf „das System“ – ohne jemals in ihm gewesen zu sein. Die Erziehung zu Öko-Sozialdemokraten ist perfekt. Den Hass auf Reiche, Unternehmer und Konzerne gibt es im Unterricht noch obendrauf.

Bewundert wird, wer Steuergeld für soziale Zwecke kübelweise unter das diskriminierte Staatsvolk schüttet. Steuergeld durch die Produktion von Gütern schaffen? Old School. Produzieren Sozialarbeiter denn nicht bessere Werte – weil am Gemeinwohl ausgerichtet?

P.S. 75% der Erstwähler wählten „grün“. Wer das Wahlalter auf 16 Jahre heruntergesetzt hat? ÖVP und SPÖ. Obwohl sie wussten, dass junge Menschen zu Extremen neigen.

 

Erziehungsziel „Totale Gleichheit“

Van der Bellen wurde von jenen „roten“ und „schwarzen“ Eliten gewählt, in dessen System er großgeworden ist. Ein System, das er als intellektueller, marxistischer VWL-Professor mit „rotem“ Parteibuch (gemeinsam mit den proletarischen „Blauen“) nun an die Wand drängt.

Historisch waren es die ersten Soziologie-, Politologie, Philosophie- und VWL-Absolventen,  die nach dem Krieg aus den Fakultäten in die Bildungs- und Mediensysteme mäanderten. Von dort richteten sie die Gesellschaft an ihrem marxistischen Glaubensbekenntnis, der „totalen Gleichheit aller Menschen und Kulturen“, aus.

Wer heute Matura oder Bachelor hat, der „weiß“, dass alle Menschen dieser Welt gleich talentiert, gleich ehrgeizig und gleich diszipliniert sind. Und wenn es auf der Welt dann doch Reiche und Arme gibt, dann nur deshalb, weil im bösen Kapitalismus die Reichen die Armen diskriminiert und ausgebeutet hätten.

Wer für den Ausbau der Gesellschaftswissenschaften verantwortlich zeichnet? In den 1960ern Josef Klaus von der ÖVP, ab den 70ern dann Kreisky.

Wer es in 30 Jahren Regierungsverantwortung nicht geschafft hat, „bürgerliche“ Fächer wie BWL im „grünen“ Gymnasium einzuführen? Die ÖVP. Oder das „Kommunistische Manifest“ aus dem Deutsch-Lehrplan zu streichen? Die ÖVP. Wer der Vertreibung bürgerlicher Profs aus dem Lehrbetrieb zugesehen hat? Ebendiese. Wer sie organisiert hat? Die SPÖ.

 

Grüne Wirtschaft

Seit vierzig Jahren führt die Arbeiterkammer öffentlich einen aggressiven Kampf gegen Marktwirtschaft und Unternehmertum. Ohne je auf Widerstand aus der Wirtschaftskammer gestoßen zu sein. Mit dem Ergebnis, dass die Österreicher heute alles, was mit Ökonomie zu tun hat, als verbrecherisch erachten und niedergeregelt haben wollen.

Selbst Unternehmer fallen auf die linken Lügen rein (wie auf die von Van der Bellen, dass die soziale Kluft explodieren würde[2]). Nun kämpfen die Firmenbosse an der Seite grüner Ideologen für höhere Firmen- und Vermögenssteuern.

 

Die „Totale Medienkontrolle“

Haben Sie sich noch nie gewundert, warum auf Ö1 Themen wie Wirtschaft und Finanzen immer nur von Philosophen und Politologen erklärt werden (die weder Ahnung von Wirtschaft und Finanzen haben, noch jemals dort gewesen waren) – und nie von bürgerlichen Betriebswirten? Haben Sie sich noch nie gefragt, warum ausschließlich linke Bücher, linke Themen, linke Projekte und linke Experten öffentlich zu Wort kommen?

Weil die alten 68er die Medien prägten. Und Alexander van der Bellen für sie die Reinkarnation von Jesus ist.

 

Die Erosion der alten Volksparteien ist irreversibel. Arbeiter sind jetzt „blau“, „Schreibtischtäter“ „grün“. Die Städte mit ihren hohen Sozialleistungen sind „grün“, das Land (mit seiner) stärkeren sozialen Kontrolle „blau“.

Unis, Medien, Gymnasien und NGOs werden auch in Zukunft keine bürgerlichen Meinungen ans Tageslicht lassen – und so wird sich auch in Zukunft in Österreich nichts ändern.

Bis auf dass die „alten“ Parteien wegsterben, und „neue“ über sie wuchern.

 

 



[1] „Männer stimmten für Hofer, Frauen für Van der Bellen“, FAZ, 23.5.2016

[2] „Umverteilung konzentriert sich auf Geld statt auf Chancen“, www.agendaaustria.at, 14.05.2014

 

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