Donnerstag, 28. März 2024
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Kreativwettbewerb „projekteuropa“: Mehr haben – besser leben?

In einem Kreativwettbewerb haben SchülerInnen aller Schulstufen die Themen Nachhaltigkeit und Kaufsucht aufgerollt. Das Ergebnis sind 1367 eingereichte Arbeiten von 5500 SchülerInnen aus rund 200 Schulen. Die GewinnerInnen des Wettbewerbs werden durch das BMUKK im Haus der Europäischen Union geehrt.

[[image1]]Nachhaltigkeit, Kaufsucht und Fixierung auf Markenwaren sowie Kinderarbeit und soziale Unausgewogenheit beschäftigen unsere Jugend. Die SchülerInnen widmen sich dem Konsumverhalten. Bedeutet mehr haben zugleich auch besser leben? Die erste Antwort wäre zumeist ein begeistertes ja, doch die jungen TeilnehmerInnen des Wettbewerbs finden eine andere, durchaus sympathische Formulierung: Konsum … Glück? Die kritische Reflexion des Konsumverhaltens schafft ein nachhaltiges Bewusstsein, weniger ist oft mehr gewinnt an Bedeutung. Mit kindlicher Leichtigkeit und einem sehr offenen Zugang zu brisanten Themen sind wunderbare Werke aus unterschiedlichen Kunstsparten entstanden. Designobjekte aus Büromaterialien sind ebenso vertreten wie verfremdete Kleidungsstücke, Rauminstallationen, Multimediaanimationen und Graffitis. Gesellschaftliche sowie ökologische, ethische und globale Aspekte werden auf sehr unterschiedliche Art in ein neues Licht gesetzt.

Bewusster Konsum beschäftigt Jugend

Die hohe Beteiligung am Kreativwettbewerb projekteuropa des BMUKK zeigt, dass bewusstes Kaufen und Konsumieren auch für junge Menschen ein wichtiges Thema unserer Zeit ist, so das Statement von BM Dr. Claudia Schmied. Der kritische Zugang zu weltlichen Themen beweist, dass die junge Generation vielen alltäglichen Belangen einen gänzlich anderen Stellenwert zuordnet als bislang üblich, die Werte gehen vermehrt Richtung Toleranz und Nachhaltigkeit. Der spielerische Zugang zu konventionellen Werten lässt einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen erkennen.  Wohlhabend und Nichtwohlhabend gehen friedfertig Seite an Seite, die Jugend setzt konsequent auf Integration.

Ressource Müll

Obst aus fernen Ländern wird ebenso kritisch unter die Lupe genommen wie der rücksichtslose Umgang mit anderen Ressourcen. Transportwege stehen in krassem Gegensatz zu gelebter Nachhaltigkeit, die Manipulationsmethoden der Konzerne stehen am Pranger. Dreifach so wohlhabend bedeutet keineswegs vielfach so gut drauf zu sein, die kritischen Töne der Jugend sollten zu denken geben. Die systematische Vergiftung der Welt erfordert ein generelles Umdenken der Gesellschaft, um eine Katastrophe zu verhindern.

Kreativwettbewerb bereichert Europäisches Jahr

Der Wettbewerb projekteuropa des BMUKK im Rahmen von „Kunst macht Schule“ setzt auf Chancengleichheit. Enger Themenbezug, kreative und künstlerische Qualität werden ebenso vorausgesetzt wie Originalität, die Kriterien verlangen eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Die SiegerInnen erhalten Sach- und Geldpreise im Gesamtwert von 18000 Euro, prämiert werden kreative Arbeiten von Einzelpersonen und Projektteams. SchülerInnen sollen die Gelegenheit bekommen, die kreativen Talente zu beweisen und zugleich neue persönliche und zugleich soziale Kompetenz zu gewinnen. Die Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Inhalten ist ein weiterer Aspekt. KulturKontakt Austria begleitet das Projekt im Auftrag des BMUKK.

Sieger überall

Gewinner des Wettbewerbs der Kreativprojekte ist die Herbachschule, Neue Mittelschule, Linz mit dem Projekt „Die Welt in unseren Händen“, bei dem Gipshände eine mit Plastikmüll gefüllte Erdkugel halten. Dahinter folgt die Handelsschule am Bundes-Blindenerziehungsinstituts Wien 2 mit „Konsum … Glück?“ vor der Volksschule Kufstein Stadt und dem Projekt „Konsumritter auf Ihrem letzten Kreuzzug“. Die Neue Mittelschule Schloßstrasse, Salzburg mit „Bio – Mio Wasser“ schafft den vierten Platz, dahinter folgt „Age of Waste / Müllzeit“ des BRG St. Veit an der Glan. „Cross Over Nation(s) – We play together. We live together“ der Neuen Mittelschule Goethestrasse, Traiskirchen erobert de 6. Platz, die Polytechnische Schule Herrgottwiesgasse, Graz liegt mit „To be or not to be“ auf Platz sieben, gefolgt von „Paper Dolls“ der Berufsschule für Bürokaufleute, Wien 15.       

Ranking der bildnerischen Einzelarbeiten

„Marken, Marken über Marken“ des Bundesoberstufenrealgymnasiums Egg gewinnt vor „will haben“ der Hauptschule Müllerstrasse, Innsbruck. „Sind wir reich – sind wir arm!“ der Volksschule Natorpgasse, Wien 22 liegt auf Platz Drei, gefolgt von dem BRG Kurzwiese, Eisenstadt mit „Zwei Realitäten in einer Gesellschaft“ und „Wir sind ja nicht aus Ypsilon und lassen alles liegen! Umweltschützer unterwegs!“ der Volksschule Völkermarkt. 
Wir gratulieren den glücklichen GewinnerInnen!

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