Freitag, 29. März 2024
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Gefährlicher Schrott: EU-Abgeordnete wollen sicheres Abwracken von Schiffen

Schiffe aus der EU sollen nur noch in genehmigten Anlagen verschrottet und recycelt werden, fordert der Umweltausschuss des Europaparlaments. Die EU-Abgeordneten forderten auch, die Gesundheit der Arbeiter zu schützen und die Umwelt in den Entwicklungsländern nicht durch Schiffsschrott zu verschmutzen.

[[image1]]Wohin mit alten Schiffswracks? Wo sollen gefährliche Chemikalien wie Asbest und Dichtungsmittel entsorgt werden? Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der europäischen Schiffe, die an Stränden in Bangladesch, China, Indien und Pakistan entsorgt wurden, um 75 % Prozent.

Genehmigte Abwrack-Anlagen

Die Mitglieder des Umweltausschusses stimmten am Dienstag (26. März) auch dafür, eine Liste mit Anlagen zu erstellen, in denen Schiffe entsorgt werden, ohne die Gesundheit der Arbeiter zu gefährden oder die Umwelt zu belasten.

Bezahlt werden sollen die Anlagen aus einer Steuer auf das Abwracken von Schiffen. Schiffsbesitzer aus der EU, die diese Regeln nicht befolgen, müssten in Zukunft mit Strafen rechnen.

Illegale Entsorgung verhindern

Darüber hinaus sollen Schiffsbesitzer verpflichtet werden, nationale Behörden über das Abwracken von Schiffen zu informieren. Damit soll die illegale Entsorgung von Schiffen erschwert werden.

Der Berichtsentwurf, der einem Vorschlag der Kommission folgt, soll das Umschiffen von EU-Regeln und den Export von gefährlichem Müll in Länder verhindern, die nicht zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Finanzielle Anreize für Reedereien

„Die Abstimmung heute wird dem rücksichtslosen Verschrotten von Schiffen in Entwicklungsländern hoffentlich ein Ende setzen“, sagte der Berichterstatter Carl Schlyter (Grüne/EFA, Schweden).

Um die umweltgerechte Entsorgung von Schiffen sicherzustellen, wollen die EU-Abgeordneten verschiedene finanzielle Anreize einführen, finanziert durch einen Fonds der Schifffahrtindustrie. „Mit den finanziellen Anreizen könnten nicht-europäische Reedereien, die in der EU Handel betreiben, in die richtige Richtung gelenkt werden, so dass sie für die angemessene Entsorgung von Schiffen sorgen „, sagte Schlyter.

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