Dienstag, 19. März 2024
Startseite / Allgemein / Das neue Gefängnis – Resozialisierung anstelle von Bestrafung

Das neue Gefängnis – Resozialisierung anstelle von Bestrafung

Jeder dritte Ex-Häftling Deutschlands wird rückfällig. Diese Rückfallquote ist für viele nicht nur beängstigend, sondern auch Grund das Gefängnissystem zu hinterfragen. die Berater® transferiert mit dem Projekt ECOR – European Communities of Restoration erfolgreiche internationale Ansätze zum konventionellen Freiheitsentzug in ein innovatives Europäisches Model.

Resozialisierung = niedrigere Rückfallquoten und Einsparungen für Steuerzahler?

Mit dem Programme ECOR lernen Insassen ein Leben zu führen, das nicht auf Kriminalität basiert. Im Gegensatz zur Bestrafung geht es bei ECOR darum, Einstellungen zu reflektieren, andere Verhaltensweisen und ein Leben ohne Kriminalität kennenzulernen sowie Verantwortung zu übernehmen. ECOR basiert auf der international anerkannten Methode APAC (Association for Protection and Assistance to the Convicted). 1972 in Brasilien entwickelt, wurde diese Initiative aufgrund seiner Erfolge bis in die USA, Asien und Australien getragen. Niedrige Rückfallquote, geringere negative Vorkommnisse im Gefängnis selbst sowie deutliche Einsparungen für den Steuerzahler unterstreichen die Wirksamkeit des Programms. 

Um für Europas Gefängnisse eine adäquate Alternative zum konventionellen Freiheitsentzug zu etablieren, entwickelt die Berater®, gemeinsam mit dem globalen Gefängnisinsassenförderungsorganisation ‚Prison Fellowship International‘  und  dem renommierten Institut für Kriminologie der Universität Cambridge, das Programme ECOR, bei dem die Resozialisierung des Täters vorrangiges Ziel ist. Mit einem Fokus auf die Übernahme von Verantwortung, hilft das Programm InsassInnen die Perspektiven der Opfer näher zu bringen und bietet gleichzeitig schulische sowie berufliche Aus- und Weiterbildungen für eine erfolgreiche Resozialisierung. Mittels Sport wird Teamfähigkeit vermittelt und das Selbstbewusstsein gestärkt. Die InsassInnen lernen in Zusammenarbeit mit Sportvereinen, NGOs oder Jugendgruppen ihre Freizeit mit sinnvollen Aktivitäten selbst zu gestalten und erfahren eine positive Gruppenzusammengehörigkeit.

ECOR zeigt dabei sein Potenzial in diversen Kontexten: als Alternativer Ansatz zum Freiheitsentzug, als Möglichkeit zur Verbesserung der Haftbedingungen sowie zu einer besseren Reintegration nach Entlassung. Zudem erstellt ECOR ein Trainingsprogramm sowie ein Manual für Gefängnisdirektoren, Entscheidungsträger und Stakeholder. Das Trainingsprogramm zeigt, wie man eine Einrichtung nach der APAC Methode aufbaut und leitet.

Funktioniert das System „Gefängnis“?

Obwohl Freiheitsentzug für einige Täter nötig ist, gilt eine systematische Inhaftierung von Tätern als kontraproduktiv und auch ökonomisch ineffizient. Der finanzielle Aspekt von Freiheitsstrafe sind enorm, ebenso die sozialen Kosten – die Kosten für verlorene Arbeitsplätze, Reduktion der Beschäftigungsfähigkeit, Verlust der Familie und die Belastungen für Beziehungen sind unmessbar.  Diese dienen oft als Verstärkung der Kriminalität, was zu erneuten Straftaten  und Rückfällen führt.  40 Jahre Erfahrung mit APAC zeigen, dass Alternativen zum Freiheitsentzug effektiver sind und Ruckfälle reduzieren. Dennoch bleiben diese Alternativen in der Minderzahl, denn Entscheidungsträgern fehlt es an ‚Best Practices‘ für Alternativen zum Freiheitsentzug sowie an europäischen Standards oder Erfolgsindikatoren zur Implementierung von Alternativen zum Freiheitsentzug. Und so führt der Freiheitsentzug weiterhin zu einer starken Belastung der öffentlichen Finanzen.

ECOR wird vom Criminal Justice Support Programme der Europäischen Kommission gefördert.

Mehr Informationen zu ECOR: //restorative-justice.eu/ecor/de/projekt/

Mehr Informationen zu die Berater®: www.dieberater.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte Sie auch interessieren

Syrizas Griechenland: Wie Venezuela ohne Öl

Mit Syriza steht erstmalig seit dem Niedergang des Ostblocks wieder eine marxistische Partei an der Spitze eines europäischen Landes. Um den griechischen Sozialismus zu finanzieren, fehlen zwar Erdölvorkommen (wie in der Sowjetunion), dafür hat man aber Deutschland – glauben viele Griechen.