Donnerstag, 18. April 2024
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60 Jahre IDM: Auf zu neuen Ufern!

Regionen spielen in Europa eine zentrale Rolle. Von einer Durchzugsregion zur Kulturregion, Wirtschaftsregion und Wissenschaftsregion: Der Donauraum mit seinem charakteristischen Flair blickt auf eine belebte Vergangenheit zurück. Der Föderalismus steht am Scheideweg. Es  warten neue Herausforderungen und Chancen.

[[image1]]Das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa feiert Geburtstag. Dr. Karlheinz Töchterle, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Vizekanzler a.D. Dr. Erhard Busek, Vorsitzender des IDM sowie hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft zelebrieren diesen feierlichen Anlass mit einem Rückblick in die bewegte Vergangenheit des Abenteuers Donauraum. Gemeinsam mit geladenen Gästen werden Perspektiven für die Zukunft erörtert. Brain-Circulation statt Brain-Train ist nur eine jener Herausforderungen, die auf der Agenda stehen, so EU-Kommissar Dr. Johannes Hahn in seiner Eröffnungsrede. Es braucht Kraft zu gestalten und Visionen, die realisierbar sind.

Nationale Antagonismen überwinden

1953 in Salzburg gegründet, ist das IDM in seiner heutigen Form ein „An-Institut“ der Boku Wien. Es fungiert als Beobachter sowie Mitgestalter des europäischen Integrationsprozesses. Veranstaltungen, Publikationen sowie Forschungsprojekte im Sinne einer integrativen wirtschaftlichen wie kulturellen Zusammenarbeit begleiten den Entwicklungsprozess einer ganzen Region. Kooperationen zwischen Universitäten und Institutionen, Forschung, NGOs und Wirtschaft bündeln die Ressourcen in einem einzigartigen Netzwerk. Die daraus resultierenden Synergien bilden eine tragfähige Basis für die europäische Zukunft, der Mulitplikatoreffekt schafft Vortrieb.

Bündnispartner und Impulse

Mitteleuropa repräsentiert eine Metaebene des Geistes. Es geht darum, die künftige Richtung zu definieren. Verschiedene politische Systeme bedeuten unterschiedliche Hindernisse und Hürden, 14 Länder und 14 Völker bunt gemischt prägen den Charakter einer Region, es braucht Verbündete. 100 Millionen Menschen bedeuten eine unheimliche kulturelle Vielfalt, der interkulturelle Austausch prägt die Weiterentwicklung. Friede für Europa ist oberste Zielsetzung, Fehler der Vergangenheit dürfen sich nicht wiederholen. Doch es gibt unübersehbare Probleme: Die Folgen der eskalierende Arbeitslosigkeit strahlen über ganz Europa aus, der soziale Friede ist gefährdet, die Dinge in sich selbst verzahnt.

Europa: Grenzen unerwünscht

Es ist eine historische Verpflichtung, die Erweiterung der EU zügig voranzutreiben, der Prozess darf nicht verzögert oder gar unterbrochen werden. Auch Österreich ist angehalten mitzuziehen, so die aufmunternden Worte von EU-Kommissar J. Hahn, der ein Europa ohne Barrieren anpeilt. Auch wenn speziell in Österreich Bedenken bezüglich der Erweiterungspolitik laut werden, die Länder mit kommunistischem Hintergrund müssen an die Spielregeln der Demokratie herangeführt werden. Es braucht Brücken in ideologischer und physischer Hinsicht, um die europäische Idee und damit Hoffnung und neue Perspektiven für die nächsten Generationen zu ermöglichen.

Die Donau verbindet …

Die Donau als Lebensader der Region galt lange Zeit als unromantische Barriere, als Grenze in eine andere Welt. Das Tor in den Goldenen Westen war verschlossen. Doch die Zeiten haben sich geändert, ideologische Brücken verbinden ganze Regionen. Es ist angebracht, die Chancen zu nutzen. Eine Flussbelebung ist nur ein erster Schritt, der Ausbau der Transportkapazitäten geeignet, um gänzlich neue Perspektiven zu eröffnen und die Donau zur pulsierenden Lebensader für eine ganze Region aufzuwerten. Alte Kulturen und Traditionen bergen ungeahntes Potenzial, doch die Geister der Vergangenheit finden einfach keine Ruhe. Die Menschen beurteilen die Lage an unmittelbar greifbaren Werten. So darf es nicht heute verwundern, dass die alteingesessenen Newcomer im Bereich Verkehr, Energie und Ressourcen nur sehr bedingt mithalten können, der Aufholprozess kostet reichlich Kraft.

Eine Generation im Wandel

Systemtransformation, Vorbereitung für die EU-Mitgliedschaft und Wirtschaftskrise prägen die wohl einzigartigen Erfahrungen einer einzigen Generation. Diese Aufgaben zu meistern ist eine enorme Herausforderung, die naturgemäß viele Anekdoten belebt. Die Geschichte umschreiben geht nicht, es bleibt der Blick in die Zukunft. Pessimismus ist die denkbar ungeeignetste Variante der Zukunftsbewältigung, es warten enorme Herausforderungen. Eine geeignete Wasserstrategie zu implementieren ist nur ein Aspekt, Clusters für KMU sind von kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung. Zudem ist es angebracht, das Humankapital zu bilanzieren, um die Globalisierung zu einer Erfolgsgeschichte zu machen.

Integrative Kohäsion

Die Krise hat Einschränkungen mit sich gebracht, doch Forschung und Entwicklung bedeuten Innovation. Kohäsion darf sich nicht alleine auf den wirtschaftlichen Bereich erstrecken, der soziale Bereich will ebenfalls berücksichtigt werden. Nachhaltiges Wachstum erfordert mehrdimensionale, multikulturelle  Zusammenarbeit, die europäischen Grundwerte sind bindend, bringen nebst unzähligen Vorteilen jedoch einige Verpflichtungen mit sich.      

Die vereinzelt erkennbare Stagnation am Beispiel Slowakei weckt nostalgische Erinnerungen, die deutlich erkennbare Wertschöpfung jedoch bestätigt die Richtigkeit der Entwicklung. Da und dort etwas Dankbarkeit zu zeigen wäre durchaus angebracht, der Blick nach vorne lohnt. Etwas mehr Vertrauen könnte auch nicht schaden.

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